Kennen Sie die auch? Innere Dialoge (Monologe oder was auch immer), in denen wir kontinuierlich an uns herummeckern.
Meistens nur in Gedanken. Manchmal laut, wenn wir denken, dass uns niemand zuhört.
Dabei vergessen wir einen entscheidenden Zuhörer – uns selbst.
Das hat Konsequenzen.
Denn unsere inneren Dialoge, die Art und Weise, wie wir mit uns selbst reden, wirkt sich auf unsere Gefühle, auf unsere Gedanken und letztlich auf unsere Handlungen aus.
Destruktive innere Dialoge richten Schaden an
Wenn wir an uns herumnörgeln, uns innerlich beschimpfen, uns für unfähige Trottel halten, nur weil die letzten Kochkünste anlässlich des Besuchs der Schwiegermutter bescheiden waren oder das Kundengespräch ein wenig holperte, hat das Folgen. Und zwar ziemlich negative
Negative Folgen für uns und unser Selbstwertgefühl.
Denn wohin führt dieser Umgang mit uns selbst? Dahin, dass wir unser zukünftiges Handeln zielführender gestalten? Dass wir aus der weniger guten Erfahrung lernen und es das nächste Mal besser machen?
Sicher nicht!
Ganz im Gegenteil: Manch einer begibt sich durch destruktive innere Dialoge in eine Abwärtsspirale, aus der er nicht mehr herausfindet. Und oft merkt er gar nicht, was er sich damit antut. Was Selbstabwertung durch schädigende Selbstgespräche anrichten kann.
Dieser Umgang mit sich selbst und der eigenen Persönlichkeit führt nur dazu, sich immer schlechter zu fühlen.
Gerade, weil wir uns so runtermachen. Wir generieren damit eine Abwärtsspirale von Hadern, Grübeln und immer wahrscheinlicher werdenden künftigen Misserfolgen.
Und wie gehen wir besser, konstruktiver, zielführender mit uns um? Wie sollten unsere inneren Dialoge ablaufen? Wie reden wir so mit uns, dass es unser Selbstbewusstsein stärkt und uns lebendiger und erfolgreicher macht?
Die Frage, die wir uns stellen sollten, lautet also: Wie kann eine achtsamere Kommunikation mit uns selbst aussehen?
Da gibt es sicher individuelle Unterschiede. Doch die folgenden drei Praxistipps haben schon vielen genützt und Teufelskreise erst gar nicht entstehen lassen:
Wertschätzende innere Dialoge – 3 Regeln, deren konsequente Beherzigung sich lohnt
1. Hören und spüren Sie in Ihre inneren Dialoge hinein und fragen Sie sich
- Was mache ich da gerade?
- Wie fühle ich mich dabei?
- Tut mir das gut, wie ich mit mir rede?
Hier zwei Beispiele dafür, was nicht so förderlich ist, und wie Sie stattdessen wertschätzend mit sich reden können:
Sagen Sie sich nicht: Ich dumme Kuh bin einfach zu blöd dafür. Ich bekomme das nie hin, sondern: Heute hat es noch nicht so gut geklappt mit diesem neuen Musikstück. Das muss es auch nicht. Ich werde üben und es wird mir dann immer besser gelingen.
Oder: Heute sind im Büro viele negative Dinge zusammengekommen. Morgen ist ein neuer Tag mit neuen Gelegenheiten und Übungsfeldern.
2. Seien Sie nur unzufrieden mit etwas an Ihnen selbst, was Sie in nächster Zeit verändern
Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wieviel Energie wir tagaus tagein damit verschwenden, wenn wir an uns herummäkeln, ohne dass dies irgendetwas an uns selbst, an unseren tatsächlichen oder vermeintlichen Makeln oder an unserer Lebenssituation verbessern würde?
Wie oft hadern wir beispielsweise mit unserem Gewicht, ohne dass es davon schrumpfen würde? Das Einzige, was dann mit einiger Wahrscheinlichkeit schrumpft, ist unser Selbstbewusstsein…
Wollen wir das wirklich? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen. Zumindest geht so kein Mensch mit sich um, der sich respekt- und liebevoll behandelt.
Um beim erwähnten Beispiel zu bleiben: Seien Sie also, wenn überhaupt, nur dann unzufrieden mit Ihrem Gewicht beziehungsweise Ihrer Figur, wenn Sie sich gleichzeitig konkret und mit bestimmten Zielvorgaben vornehmen, sich anders zu ernähren und / oder mehr Sport zu treiben.
Alles andere verdirbt Ihnen nur die gute Laune und hat, soweit ich sehe, keine positive Auswirkung.
3. Was innere Dialoge über Dinge betrifft, die Sie nicht so an sich mögen und jetzt nicht ändern können oder wollen – machen Sie die auf keinen Fall größer als sie sind (höchstens etwas kleiner)
- Manchmal hilft es, die jeweiligen Dinge zu relativieren, indem Sie die positiven Nebenaspekte, die Vorteile der entsprechenden Eigenschaft oder Gewohnheit sehen.
Zum Beispiel, indem Sie sich zugestehen: Ja, ich bin ein ungeduldiger Mensch und das ist für mich selbst und andere oft schwer auszuhalten. Meine Ungeduld hat neben diversen Nachteilen jedoch auch den Vorteil, dass ich manchmal schneller zu Resultaten komme und nicht Zeit verliere, die anderweitig besser investiert wäre.
- Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das, was einem nicht so gut an sich gefällt (und sofern dies anderen nicht schadet), nicht so stark zu gewichten und etwas Positives daneben zu stellen.
So könnten Sie sich beispielsweise sagen:
Okay, ich bin nicht so gut darin, vor einer großen Gruppe zu sprechen, dafür bin ich als einfühlsame Zuhörerin eine geschätzte Gesprächspartnerin. Und Letzteres kommt mir viel mehr entgegen, weil mir die Nähe zu einzelnen Menschen viel mehr gibt als ein perfekt inszenierter Auftritt und öffentliche Anerkennung.
Oder: Meine Nase ist vielleicht ein wenig groß geraten, dafür habe ich volles lockiges Haar, mit dem sich leicht eine schöne Frisur machen lässt.
Und wie reden Sie mit sich? Wie sehen Ihre inneren Dialoge aus?
Pflegen Sie auch ein bevorzugtes Thema, mit dem Sie sich immer wieder vor sich selbst runtermachen. Das Sie immer wieder zu destruktiven Selbstgesprächen verleitet? Zu inneren Dialogen, die Ihnen nicht guttun?
Wie könnten Sie stattdessen respektvoller mit sich umgehen und so Ihre Gefühle und Ihr Handeln in selbstwertdienliche und erfolgsversprechendere Bahnen lenken?
Vielleicht haben Sie Lust, mal zu beobachten, wie Sie im Allgemeinen mit sich reden? Zu schauen, wie Ihre inneren Dialoge vor allem aussehen.
Machen Sie sich öfter vor sich selbst schlecht oder beschimpfen sich sogar? Wenn ja: Wie fühlen Sie sich dann? Erzielen Sie im Anschluss bessere Resultate? Oder ist nicht vielmehr eher das Gegenteil der Fall?
Wenn nein: Loben Sie sich immer mal wieder und sind immer mal wieder aus vollem Herzen stolz auf sich? Wenn ja, wie geht es Ihnen dann? Spüren Sie, wie Sie sich automatisch ein wenig aufrichten? Sich gleich ein Stück besser fühlen? Also, was mich betrifft, ist das so.
Wenn Sie sich bisher nie oder fast nie innerlich auf die Schultern klopfen, probieren Sie es doch mal aus. Loben Sie sich für Dinge, die Sie gut gemacht haben. Falls Sie sich möglicherweise anfangs merkwürdig vorkommen: Lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Es lohnt sich am Ball zu bleiben und es immer wieder zu praktizieren.
Die Chancen stehen sehr gut, dass sich mit der Zeit eine positive Wechselwirkung einstellt.
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Aktualisiert am 22. Januar, 2023 von Manuela
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