Emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit über­win­den in 5 Schrit­ten: Sei es dir jetzt wert!

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Kei­ne Sor­ge, es geht mir kei­nes­wegs dar­um, dass du dich nicht mehr in dei­ner Tie­fe auf Be­zie­hun­gen ein­lässt. Ge­nau­so we­nig zielt das The­ma emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit über­win­den dar­auf, dass du dich emo­tio­nal völ­lig un­ab­hän­gig von an­de­ren Men­schen machst.

Letz­te­res ist so auch gar nicht mög­lich. Schon des­halb nicht, weil du als Mensch ein so­zia­les und ein auf Re­so­nanz an­ge­wie­se­nes We­sen bist.

Hin­zu­kommt, dass vie­le von uns ei­ne wich­ti­ge Sinn­di­men­si­on ih­res Le­bens dar­in se­hen, mit be­stimm­ten Men­schen ganz be­son­ders in­ten­siv in Be­zie­hung zu sein. Das setzt vor­aus, dass wir wil­lens und fä­hig sind, uns die­sen Men­schen ge­gen­über in ei­ner tief­ge­hen­den Wei­se emo­tio­nal zu öff­nen.

 

Falls du den Bei­trag lie­ber hörst:

 

Voll­kom­men emo­tio­nal un­ab­hän­gig?

Dar­aus er­gibt sich schon mehr oder we­ni­ger aus der Lo­gik der Sa­che, dass wir ins­be­son­de­re in un­se­rer Lie­bes­be­zie­hung, aber auch in an­de­ren na­hen Be­zie­hun­gen, emo­tio­nal nicht voll­kom­men un­ab­hän­gig sind. Ei­ne ge­wis­se emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit darf hier als ein na­tür­li­cher Be­stand­teil un­se­rer Lie­be gel­ten. Wech­sel­sei­tig­keit ist hier das wich­ti­ge Stich­wort.

Du siehst al­so: Voll­kom­me­ne emo­tio­na­le Un­ab­hän­gig­keit ist eher un­rea­lis­tisch und auch nicht wün­schens­wert. Zu­min­dest dann nicht, wenn wir uns ei­nem an­de­ren Men­schen ge­gen­über wirk­lich emo­tio­nal öff­nen und uns mit ihm in ei­ner be­son­ders tief­ge­hen­den Wei­se ver­bun­den füh­len wol­len. Ein­schließ­lich der da­mit ein­her­ge­hen­den emo­tio­na­len In­ti­mi­tät und Ver­wund­bar­keit.

Wenn im Fol­gen­den al­so von emo­tio­na­ler Ab­hän­gig­keit die Re­de ist, be­zieht sich das auf un­ge­sun­de emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit.

Sie ist un­ter an­de­rem da­durch cha­rak­te­ri­siert, dass sie ein­sei­tig ist. Und der emo­tio­nal Ab­hän­gi­ge sein gan­zes Wohl und We­he von ei­nem an­de­ren Men­schen ab­hän­gig macht. Et­wa­ige ei­ge­ne Schwach­punk­te durch die Idea­li­sie­rung des an­de­ren zu kom­pen­sie­ren ver­sucht und un­an­ge­neh­me ei­ge­ne Ent­wick­lungs­schrit­te ver­mei­det. Ei­ne sol­che Ab­hän­gig­keit gilt es zu über­win­den. Sie führt zwangs­läu­fig zu Pro­ble­men und ver­hin­dert in den al­ler­meis­ten Fäl­len ei­ne lang­fris­tig glück­li­che Be­zie­hung.

Emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit kann prin­zi­pi­ell in­ner­halb je­der Be­zie­hung zu ei­nem oder meh­re­ren an­de­ren Men­schen vor­kom­men. Ich le­ge den Schwer­punkt im Fol­gen­den auf das The­ma Ab­hän­gig­keit in der Part­ner­schaft, weil das The­ma vie­le be­son­ders stark be­schäf­tigt und dort das The­ma emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit auch am häu­figs­ten vor­zu­kom­men scheint. Und na­tür­lich auch, weil Lie­be und Be­zie­hung zu den Schwer­punk­ten mei­ner Ar­beit ge­hört.

Wenn ich den Be­griff Part­ner ver­wen­de, sind na­tür­lich al­le Ge­schlech­ter an­ge­spro­chen.

 

Was er­war­tet dich in die­sem Bei­trag?

Wie ist es bei dir? Hast du den Ein­druck, mög­li­cher­wei­se in ei­ner dei­ner Be­zie­hun­gen oder ins­be­son­de­re in dei­ner Part­ner­schaft in un­ge­sun­der Wei­se emo­tio­nal ab­hän­gig zu sein oder zu­min­dest ei­ne un­ge­sun­de Ten­denz da­zu zu ha­ben?

Du er­fährst in die­sem Bei­trag,

  • was emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit ist und wie sie sich er­ken­nen lässt,
  • wel­che ne­ga­ti­ven Kon­se­quen­zen es für dich und für dei­ne Beziehung(en) hat, wenn du emo­tio­nal von dei­nem Part­ner ab­hän­gig bist,
  • und vor al­lem, was du selbst tun kannst, um un­ge­sun­de emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit zu über­win­den.

Da­mit du vol­ler Freu­de und oh­ne Angst dein (Beziehungs-)Leben ge­nie­ßen kannst und viel stress­be­frei­ter lebst!

 

Emotionale Abhängigkeit überwinden

 

In die­sem Zu­sam­men­hang geht es nicht zu­letzt auch dar­um, wie du es in ei­ner gu­ten Wei­se kul­ti­vierst, mit dir al­lein zu sein. Denn die­se Fä­hig­keit ist un­glaub­lich wert­voll. So­fern du den Ein­druck hast, da­für Un­ter­stüt­zung zu be­nö­ti­gen, zö­ge­re nicht, dir ei­ne sol­che zu or­ga­ni­sie­ren.

Wich­tig ist für un­se­ren Zu­sam­men­hang zu ver­ste­hen, dass die grund­sätz­li­che Fä­hig­keit des gu­ten Al­leins­ein­kön­nens nicht die Un­fä­hig­keit be­inhal­tet, ei­ne auf­rich­ti­ge und tief­ge­hen­de Lie­bes­be­zie­hung zu ei­nem an­de­ren Men­schen zu le­ben. Viel­mehr ist das Ge­gen­teil der Fall.

Le­gen wir al­so los!

 

Un­ge­sun­de emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit und wie sie dir scha­det

Ganz klar, wir al­le freu­en uns über die An­er­ken­nung und Be­stä­ti­gung durch an­de­re. Und ja, ein Stück weit sind wir mehr oder we­ni­ger al­le auf po­si­ti­ves Feed­back an­ge­wie­sen. Auch um un­ser Selbst­ver­trau­en zu stär­ken. Um po­si­ti­ve Re­fe­renz­er­fah­run­gen im Au­ßen zu ma­chen.

Die Gren­ze zu un­ge­sun­der emo­tio­na­ler Ab­hän­gig­keit über­schrei­test du dann, wenn du in über­trie­be­ner Wei­se die Be­stä­ti­gung und An­er­ken­nung an­de­rer und ins­be­son­de­re die dei­nes Part­ners brauchst. Oder auch, wenn du grund­los ei­fer­süch­tig wirst und die Frei­heit dei­nes Part­ners in un­zu­mut­ba­rer Wei­se ein­schränkst.

Die Gren­ze ist auch über­schrit­ten, wenn du nicht mehr über­legst, hat der an­de­re über­haupt recht mit dem, was er über mich sagt. Wenn du nicht mehr in Fra­ge stellst, wie sich dein Part­ner dir ge­gen­über be­nimmt, ob­wohl sich an­de­re schon längst wun­dern. Dies könn­te vor al­lem bei ei­nem Part­ner mit stark nar­ziss­ti­schen Zü­gen pas­sie­ren, der dei­ne emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit gut aus­zu­nut­zen ver­steht. Oder du dich be­reit­wil­lig den An­sich­ten und Vor­ha­ben dei­nes Part­ners un­ter­wirfst. Und da­bei dei­ne ei­ge­nen Wer­te und Zie­le, die nicht kon­form mit den sei­nen sind, un­ter den Tisch fal­len lässt oder sie oh­ne­hin gar nicht mehr so rich­tig kennst.

 

Ab­hän­gi­ger Selbst­wert

Dein Selbst­bild und Selbst­wert hän­gen dann fast voll­stän­dig da­von ab, wie du bei dei­nem Part­ner an­kommst. Des­halb rich­test du dein gan­zes Stre­ben da­nach, sei­nen Wün­schen zu ent­spre­chen.

Per­sön­lich­keits­aspek­te, Wün­sche und Be­dürf­nis­se, von de­nen du ver­mu­test, dass sie ihm nicht an dir ge­fal­len, lässt du in der Ver­sen­kung ver­schwin­den.

In ge­wis­ser Wei­se lebst du so ein Schein-Selbst.

Viel­leicht lei­dest du auch schon dein gan­zes Le­ben oder wei­te Tei­le da­von un­ter ei­nem man­geln­den Selbst­wert­ge­fühl und dies ma­ni­fes­tiert sich jetzt in der un­ge­sun­den emo­tio­na­len Ab­hän­gig­keit, die es so schnell wie mög­lich zu über­win­den gilt.

 

Fra­gen, mit de­nen du merkst, ob du emo­tio­nal ab­hän­gig bist

Was glaubst du: Hast du den Ein­druck, dass du emo­tio­nal ab­hän­gig von dei­nem Part­ner sein könn­test?

Um das her­aus­zu­fin­den, stell dir zum Bei­spiel die­se Fra­gen:

  1. Krei­sen mei­ne Ge­dan­ken und Ge­füh­le be­stän­dig um mei­nen Part­ner?
  2. Sa­ge ich, was ich den­ke, oder das, von dem ich ver­mu­te, dass es der an­de­re hö­ren will?
  3. Wenn ich nicht ge­nau weiß, was mein Part­ner ge­ra­de macht, hin­dert mich das dar­an, mich auf mein ei­ge­nes Tun zu kon­zen­trie­ren?
  4. Wel­che Hob­bys und In­ter­es­sen, die mein Part­ner nicht teilt, pfle­ge ich?
  5. Wie zu­frie­den bin ich mit mei­nem Le­ben au­ßer­halb der Part­ner­schaft und wie­viel En­er­gie geb ich da rein?
  6. Ha­be ich oh­ne nach­voll­zieh­ba­ren Grund den fast un­wi­der­steh­li­chen Drang zu kon­trol­lie­ren, wo sich mein Part­ner auf­hält, wenn er nicht ge­ra­de mit mir zu­sam­men ist oder bin ich in über­trie­be­nem Maß ei­fer­süch­tig?

 

War­um du emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit über­win­den soll­test

Er­kennst du dich in ei­ni­gen Fra­gen wie­der? Al­so be­ant­wor­test du bei­spiels­wei­se die Fra­gen 1,3 und 6 mit ja und bei der 4. Fra­ge fällt dir nicht viel ein? Dann kannst du dir viel­leicht aus­ma­len, dass dar­aus über kurz oder lang mas­si­ve Pro­ble­me er­wach­sen.

Pro­ble­me ent­ste­hen für die Be­zie­hung, vor al­lem für dich selbst und in fol­gen­den Be­rei­chen:

  1.  Für die Be­zie­hung, die durch dei­ne Ver­stel­lungs­show in ge­wis­ser Wei­se zur Far­ce ge­rät und so ganz si­cher nicht auf Au­gen­hö­he statt­fin­den kann. Ganz da­von ab­ge­se­hen, dass du durch dei­ne emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit Druck auf dei­nen Part­ner aus­übst, der ihn frü­her oder spä­ter an eu­rer Be­zie­hung zwei­feln lässt oder sie ihm gar ver­un­mög­licht. Oder im Fal­le ei­ner to­xi­schen Be­zie­hung, dass das Pen­del im­mer mehr zu dei­nen Un­guns­ten aus­schlägt bzw. die To­xi­tät nicht auf­hö­ren kann!
  2. Vor al­lem für dich selbst. Für dei­ne Mög­lich­kei­ten, statt be­stän­di­ger Angst und Sor­ge, die Lie­be dei­nes Part­ners zu ver­lie­ren, in­ner­lich frei und er­füllt zu le­ben. Für dei­ne men­ta­le Ge­sund­heit, Be­zie­hungs­kom­pe­tenz und für dei­ne Le­bens­chan­cen in den un­ter­schied­lichs­ten Be­rei­chen!
  3. Emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit hat zahl­rei­che ne­ga­ti­ve Kon­se­quen­zen auf dei­nen men­ta­len Zu­stand, dei­ne Be­zie­hun­gen und auf dei­ne emo­tio­na­le Ge­sund­heit. Sie ver­hin­dert Selbst­be­stim­mung, in­ne­ren Frie­den und nach­hal­ti­ges Glück. So­wohl au­ßer­halb als auch in­ner­halb der Be­zie­hung zu dei­nem Part­ner!
  4. Durch den gan­zen psy­chi­schen Stress kön­nen u.a. auch kör­per­li­che Be­schwer­den und de­pres­si­ve Ver­stim­mun­gen er­wach­sen.

Wie schön und be­frei­end wä­re es doch da­ge­gen, wenn du dei­ne un­ge­sun­de emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit über­win­den wür­dest? Um wie­viel bes­ser wür­de es dir ge­hen?

Doch be­vor wir uns das nä­her an­se­hen, kurz zur Fra­ge, wie un­ge­sun­de emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit über­haupt ent­steht.

 

Fünf mög­li­che Ur­sa­chen für emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit

Mit ab­so­lu­ter Si­cher­heit kön­nen wir nie wis­sen, war­um ein be­stimm­ter Mensch in ei­ner Be­zie­hung emo­tio­nal ab­hän­gig ge­wor­den ist. Manch­mal kom­men auch un­ter­schied­li­che Fak­to­ren zu­sam­men.

Gleich­wohl dür­fen wir da­von aus­ge­hen, dass es sich bei den fol­gen­den fünf Punk­ten um wich­ti­ge mög­li­che Ur­sa­chen han­delt, auch wenn die zwei­te eher sel­ten vor­kommt und meis­tens the­ra­pie­be­dürf­tig ist.

  1. Ver­lust- und Tren­nungs­er­fah­run­gen, die in­ne­re Nar­ben hin­ter­las­sen ha­ben.
  2. Ab­hän­gi­ge (de­pen­den­te) Per­sön­lich­keits­stö­rung.
  3. Er­lern­te emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit durch das Vor­bild ei­ner frü­hen Be­zugs­per­son.
  4. Schwa­ches Selbst­wert­ge­fühl – ein ganz gro­ßes The­ma mit vie­len Fa­cet­ten auch bei emo­tio­na­ler Ab­hän­gig­keit.
  5. Ein in ne­ga­ti­ver Wei­se ma­ni­pu­lie­ren­der oder stark bin­dungs­ver­mei­den­der oder nar­ziss­ti­scher Part­ner.
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Sen­den

 

Die Al­ter­na­ti­ve zu emo­tio­na­ler Ab­hän­gig­keit: Nimm dein Glück selbst in die Hand!

Wie be­reits an­ge­deu­tet: Voll­kom­me­ne emo­tio­na­le Un­ab­hän­gig­keit von ei­nem Men­schen, dem wir uns in ex­klu­si­ver Wei­se emo­tio­nal öff­nen, hal­te ich für eher un­rea­lis­tisch oder zu­min­dest für ein see­ehr sel­te­nes Phä­no­men.

Den­noch gilt, dass es für dein nach­hal­ti­ges Glück und Wohl­be­fin­den au­ßer­or­dent­lich wich­tig ist, bei­des nicht von ei­ner an­de­ren Per­son ab­hän­gig zu ma­chen. Zu­min­dest nicht in der Wei­se, dass du das Ge­fühl hast, oh­ne die­se Per­son nicht le­ben zu kön­nen oder oh­ne die­se Per­son ins bo­den­lo­se und dau­er­haf­te Un­glück zu stür­zen.

Lie­be und Ab­hän­gig­keit sind nicht das­sel­be

Lei­der tra­gen nicht we­ni­ge Hol­ly­wood­schmon­zet­ten und Tex­te von Pop­songs das ih­re da­zu bei, uns glau­ben zu las­sen, dass der­ar­ti­ge Ge­füh­le ge­ra­de ein Zei­chen von be­son­ders star­ker Lie­be sei­en. Doch das sind sie nicht.

Hier wer­den Lie­be und Ab­hän­gig­keit ver­wech­selt oder (noch häu­fi­ger) es wird nur das auf­re­gen­de Ge­fühl der Ver­liebt­heit und At­trak­ti­on be­sun­gen, was ja auch nicht das­sel­be wie wirk­li­che Lie­be, wech­sel­sei­ti­ge Für­sor­ge und Ver­bun­den­heit ist, son­dern meis­tens nur die ers­te Pha­se der Ver­liebt­heit. Das wirk­lich Blö­de dar­an: Sol­che Fil­me und Lie­der ge­hen nicht nur an der Rea­li­tät ge­sun­der und trag­fä­hi­ger Lie­bes­be­zie­hun­gen vor­bei, son­dern kön­nen rich­tig­ge­hend schäd­lich sein. Näm­lich dann, wenn du sie zu ernst nimmst oder dich gar da­mit iden­ti­fi­zierst.

Ganz be­son­ders gilt das, wenn du oh­ne­hin schon in un­ge­sun­der Wei­se emo­tio­nal ab­hän­gig bist. Und dich im Zu­sam­men­hang da­mit be­reits von dei­nen an­de­ren Le­bens­be­rei­chen und dei­nem ei­ge­nen Selbst ab­ge­schnit­ten hast.

 

Emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit über­win­den: Ei­ne gu­te Be­zie­hung zu dir selbst ist das A und O!

Es ist auch ganz wich­tig zu ver­ste­hen: Ei­ne Be­zie­hung ist dann um­so ehr­li­cher und er­fül­len­der, je mehr du in ei­nem gu­ten Kon­takt mit dir selbst bist. Und je zu­frie­den­stel­len­der dir dein Le­ben auch au­ßer­halb der Be­zie­hung zu dei­nem Part­ner er­scheint.

Viel­leicht hast du auch schon ein­mal die Er­fah­rung ge­macht, wie ner­vig und un­leid­lich ein Part­ner sein kann, der nichts mit sich selbst an­zu­fan­gen weiß. Oder ein Part­ner, der stän­dig un­zu­frie­den ist und nur an al­lem rum­jam­mert. Fast nur an­de­ren die Schuld an sei­ner Mi­se­re gibt und sei­nen ei­ge­nen An­teil ge­flis­sent­lich über­sieht. Oder der zu­min­dest die­sen An­schein er­weckt und kei­ne Ver­ant­wor­tung für sein Le­ben über­nimmt.

Sor­ge du des­halb gut für dich und nimm das Steu­er für dein Le­ben fest in dei­ne Hand. Er­kun­de mit Nach­druck dei­ne ei­ge­nen Wer­te und Zie­le und vor al­lem: De­le­gie­re dein Glück nicht auf dei­nen Part­ner!

Viel­leicht denkst du dir jetzt: Ja das leuch­tet mir ir­gend­wie schon ein. Aber wie kom­me ich da­hin?

 

Wie du emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit über­win­dest – 5 Schrit­te

Emotionale Abhängigkeit überwinden in 5 Schritten: Sei es dir jetzt wert! 2

1. Mach dir dei­ne emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit be­wusst!

Wenn du emo­tio­nal ab­hän­gig bist, hältst du dein Le­ben nicht mehr in dei­ner Hand, son­dern hast es ge­wis­ser­ma­ßen in die Hän­de dei­nes Part­ners ge­legt. Oder här­ter for­mu­liert: Du lässt dich von dei­nem Part­ner fremd­be­stim­men und rich­test dein Tun nach ihm aus. Bist da­bei vol­ler Angst und Pa­nik, dass er dich ei­nes schö­nen Ta­ges ver­las­sen könn­te.

Gibst ihm  ge­wis­ser­ma­ßen die Ver­ant­wor­tung über dein Le­ben ab.

Wenn du dei­ne Ab­hän­gig­keit über­win­den willst, ist es not­wen­dig, dass du dir die­ser un­an­ge­neh­men Wahr­heit völ­lig be­wusst bist, auch wenn es weh tut oder du dich da­für schämst. Nur so kannst du dir die Macht über dein Le­ben, über dein Ver­hal­ten, über dei­ne Ge­dan­ken und Ge­füh­le zu­rück­er­obern.

Hilf­reich ist hier auch, wenn du dir den Schmerz in all sei­nen Aus­ma­ßen und Fa­cet­ten ver­ge­gen­wär­tigst, den du er­tra­gen musst, wenn al­les beim Al­ten bleibt. Den du tag­ein tag­aus spü­ren wirst, wenn du dei­ne emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit nicht über­win­dest.

 

2. Triff die glas­kla­re Ent­schei­dung, un­ge­sun­de emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit zu über­win­den!

Viel­leicht ist es dir in ei­nem an­de­ren Zu­sam­men­hang schon ein­mal auf­ge­fal­len: Willst du ein für dich be­deu­tungs­vol­les Ziel er­rei­chen, hast du fast im­mer dann den bes­ten Er­folg, wenn du dich glas­klar und ein­deu­tig da­für ent­schie­den hast, dass du die Sa­che an­gehst. Und al­les in dei­ner Macht Ste­hen­de da­für tust.

Es hilft we­nig, ir­gend­wel­che Be­din­gun­gen an das zu er­rei­chen­de Ziel zu stel­len. Un­ge­fähr so: Falls ich mich mor­gen gut füh­le, er­grei­fe ich Maß­nah­me XY für mehr emo­tio­na­le Un­ab­hän­gig­keit. Oder: Wenn mei­ne Freun­din Co­rin­na fin­det, dass ich recht un­selbst­stän­dig ge­wor­den bin, wer­de ich mir even­tu­ell über­le­gen, ob ich auch oh­ne Part­ner auf die Ver­nis­sa­ge ge­he …

Was glaubst du, was bei ei­ner sol­chen halb­her­zi­gen Her­an­ge­hens­wei­se her­aus­kommt? Ich bin mir da fast si­cher: Vor al­lem Ver­geu­dung von wert­vol­ler Le­bens­en­er­gie.

Da­her, wenn es dir wirk­lich ernst da­mit ist, dei­ne emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit zu über­win­den, triff dei­ne glas­kla­re Ent­schei­dung da­für. Und ver­pflich­te dich von nun an vor dir selbst da­zu: Ich wer­de kon­kret und be­stän­dig an die­sem The­ma ar­bei­ten, kom­me was wol­le! Vie­len hilft da­bei, die­se Ver­pflich­tung schrift­lich fest­zu­hal­ten. Oder ei­ne Per­son ih­res Ver­trau­ens ein­zu­wei­hen. Viel­leicht auch bei­des. Mög­li­cher­wei­se magst du mit der Per­son dei­nes Ver­trau­ens auch gleich ver­ein­ba­ren, dass ihr dei­ne Fort­schrit­te be­sprecht?

So­fern du al­ler­dings schon sehr lan­ge an un­ge­sun­der emo­tio­na­ler Ab­hän­gig­keit lei­dest oder schon Vie­les ver­sucht hast, zö­ge­re nicht, dir psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Un­ter­stüt­zung zu su­chen.

 

3. Rich­te den Fo­kus auf dein Le­ben: Ent­wick­le oder re­ak­ti­vie­re ei­ge­ne In­ter­es­sens­ge­bie­te!

  • Wel­che The­men un­ab­hän­gig von dei­nem Part­ner in­ter­es­sie­ren dich? Wel­che Hob­bys oder In­ter­es­sen hast du vor dei­ner Be­zie­hung ge­pflegt?
  • Viel­leicht warst du frü­her in Ver­ei­nen oder Grup­pen ak­tiv, die du we­gen dei­ner Be­zie­hung auf­ge­ge­ben hast und de­nen du dich wie­der an­schlie­ßen willst?
  • Gibt es be­ruf­li­che Wei­ter­bil­dun­gen oder sol­che zur Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung, die dich an­spre­chen?
  • Wo fin­dest du Kon­takt zu an­de­ren Men­schen, die dei­ne In­ter­es­sen tei­len?

Wenn du ge­zielt dei­nen ei­ge­nen Wer­ten und In­ter­es­sen nach­gehst und nicht mehr nur das Echo dei­nes Part­ners bist, stärkt das nicht zu­letzt dein Selbst­be­wusst­sein und dein Selbst­wert­ge­fühl enorm. Und wie oben ge­se­hen war ja ge­ra­de ein schwa­cher Selbst­wert ei­ne zen­tra­le Ur­sa­che für un­ge­sun­de emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit.

Ei­nen schwa­chen Selbst­wert und un­ser Selbst­be­wusst­sein kön­nen wir auch da­durch stär­ken, in­dem wir zum Bei­spiel er­kun­den, was uns in un­se­rem Le­ben wirk­lich wich­tig ist und wel­che Zie­le wir aus un­se­rem in­ne­ren An­trieb ver­wirk­li­chen wol­len oder wie wir in schwie­ri­gen Si­tua­tio­nen un­se­re Ge­füh­le bes­ser steu­ern kön­nen.

 

4. Übe dich in der Kunst, in gu­ter Wei­se al­lein zu sein!

Die Fä­hig­keit, auch mit sich al­lein sein zu kön­nen, ist wert­voll. Vor al­lem gilt es sie zu er­ler­nen, wenn du dei­ne emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit zu ei­nem an­de­ren Men­schen über­win­den willst. Wer in ei­ner gu­ten Wei­se mit sich al­lein sein kann und ei­ne sta­bi­le Be­zie­hung zu sich selbst hat, führt viel eher ehr­li­che und ge­sun­de Be­zie­hun­gen auf Au­gen­hö­he.

Wenn du von ei­nem be­stimm­ten Men­schen emo­tio­nal ab­hän­gig bist oder ganz all­ge­mein zu emo­tio­na­ler Ab­hän­gig­keit zu an­de­ren Men­schen ten­dierst, fällt es dir wo­mög­lich be­son­ders schwer, dei­ne ei­ge­nen emo­tio­na­len Be­dürf­nis­se zu be­frie­di­gen.

Viel­leicht hast du ge­ne­rell Pro­ble­me da­mit, Zeit mit dir al­lei­ne zu ver­brin­gen. Die Zeit des Al­lein­seins er­scheint dir sinn­los ver­schwen­det, weil du nicht weißt, was du mit dir an­fan­gen sollst. Oder es macht dir Angst, weil du un­an­ge­neh­me Ge­dan­ken und Ge­füh­le be­fürch­test, de­nen du dich nicht stel­len möch­test.

Doch das muss nicht so blei­ben. Al­lein­sein lässt sich er­ler­nen und trai­nie­ren – mög­li­cher­wei­se auch mit Un­ter­stüt­zung von au­ßen. Und wie be­reits an­ge­deu­tet: Nicht, um auf die Freu­den ei­ner Part­ner­schaft zu ver­zich­ten, son­dern um ih­rer nicht un­be­dingt zu be­dür­fen. Ein gro­ßer Un­ter­schied!

 

Wie kannst du Al­lein­sein üben?

Ei­ne re­la­tiv ein­fa­che Mög­lich­keit ist, dass du mal dar­über nach­denkst, was du frü­her ger­ne al­lein ge­macht hast und dir über­legst, ob du das auch heu­te wie­der tun willst. Zum Bei­spiel le­sen, spa­zie­ren ge­hen, schwim­men, ein In­stru­ment spie­len, schrei­ben, ma­len, schrei­nern usw. Al­les Din­ge, die du wun­der­bar al­lein ma­chen kannst. Und die teil­wei­se erst ih­ren be­son­de­ren Reiz ent­wi­ckeln, wenn wir da­bei al­lei­ne sind.

Viel­leicht fal­len dir auch ganz an­de­re Din­ge ein, auf die du Lust hast. Wenn du schon lan­ge Zeit nicht mehr al­lei­ne mit dir warst, ist gut mög­lich, dass es zu Be­ginn un­ge­wohnt für dich ist. Und es dir et­was schwer fällt, dich auf die je­wei­li­ge Tä­tig­keit zu kon­zen­trie­ren. Ha­be dann Ge­duld mit dir. Die Kon­zen­tra­ti­on wird dir zu­neh­mend leich­ter fal­len und mehr Freu­de be­rei­ten. Wich­tig ist, dass du ei­ne Ge­wohn­heit dar­aus machst. Al­so Re­gel­mä­ßig­keit pflegst, auch wenn du mal kei­ne all­zu gro­ße Lust ver­spürst.

Wenn du dar­in ge­übt bist und dich see­lisch sta­bil fühlst, kannst du zu­sätz­lich ei­ne wei­te­re Stra­te­gie aus­pro­bie­ren. Näm­lich dir täg­lich ganz be­wusst, viel­leicht an­fangs 10 Mi­nu­ten, Zei­ten des Al­lein­seins oh­ne ei­ne be­stimm­te ak­ti­ve Be­tä­ti­gung zu neh­men. Zei­ten, in de­nen du et­wa me­di­tierst oder dei­ner in­ne­ren Stim­me lauschst.

 

Wie­viel Al­lein­sein? Auch ei­ne Fra­ge des Na­tu­rells

Wel­che Form und In­ten­si­tät du auch wählst: Das Al­lein-Sein-Kön­nen ist ei­ne be­deu­ten­de Zu­tat zu in­ne­rer Frei­heit und Ge­müts­ru­he. Für die ei­nen mehr und für die an­de­ren et­was we­ni­ger. Dies ist ne­ben­bei be­merkt auch ei­ne Fra­ge da­von, wie in­tro­ver­tiert oder ex­tra­ver­tiert du bist. Ex­tra­ver­tier­te Men­schen tan­ken im Kon­takt mit an­de­ren Men­schen En­er­gie.

Doch egal, ob ex­tra- oder in­tro­ver­tiert: In je­dem Fall soll­test du es gut aus­hal­ten kön­nen, ei­ne Zeit lang oh­ne ei­nen be­stimm­ten Men­schen zu sein. Au­ßer viel­leicht, du bist ganz frisch ver­liebt…

 

5. Pla­ne kon­kre­te Schrit­te und kom­me ins Tun!

Ar­bei­te ak­tiv dar­an, (wie­der) selbst­stän­di­ger zu wer­den. Tu je­den Tag et­was ganz Kon­kre­tes da­für, dass du emo­tio­nal un­be­schwer­ter wirst. Dass du dich (wie­der) mehr und mehr auf dein ei­ge­nes Le­ben fo­kus­sierst. Dich mehr und mehr auf dei­ne ei­ge­nen Wer­te und Zie­le kon­zen­trierst. Und dich im­mer we­ni­ger dar­um scherst, was dein Part­ner ge­ra­de tut. Mit wem er sich trifft, was er über dich den­ken könn­te usw. usw.

Mach je­den Tag min­des­tens ei­nen ganz kon­kre­ten Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung. Wenn du dir mehr zu­traust, auch meh­re­re. Über­for­de­re dich je­doch nicht. Lie­ber we­ni­ger und klei­ne­re Schrit­te und die da­für kon­ti­nu­ier­lich.

Was könn­ten sol­che Schrit­te sein?

  • Dich mit ei­nem Buch oder mit power­vol­ler Mu­sik ab­len­ken, wenn du dir Sor­gen dar­über machst, was dein Part­ner ge­ra­de tut,
  • dich mit ei­ner Freun­din zu ei­ner be­stimm­ten Un­ter­neh­mung tref­fen,
  • dir für den nächs­ten Tag et­was Schö­nes für dich al­lein vor­neh­men,
  • Kur­se und Wei­ter­bil­dun­gen zu dei­nen per­sön­li­chen und be­ruf­li­chen In­ter­es­sen re­cher­chie­ren,
  • dich für ei­nen Kurs oder ei­ne Stu­di­en­rei­se an­mel­den.

Be­loh­ne dich mit et­was Schö­nem, nach­dem du ei­nen Schritt in dein neu­es freie­res Le­ben ge­schafft hast. Viel­leicht mit ei­nem schö­nen Spa­zier­gang au­ßer der Rei­he? Ei­nem An­ruf bei ei­ner lie­ben Per­son, de­ren Stim­me dir gut­tut? Viel­leicht fällt dir auch et­was ganz an­de­res ein.

Wenn du magst, un­ter­stüt­ze ich dich im Rah­men von Coa­ching und Be­ra­tung auch ger­ne bei dei­nen Schrit­ten auf dei­nem ei­ge­nen Weg.

 

Er­folgs- und Dank­bar­keits­ta­ge­buch

Ei­ne wei­te­re Mög­lich­keit, dei­ne Er­fol­ge zu wür­di­gen und zu ver­stär­ken, ist ein Er­folgs- und Dank­bar­keits­ta­ge­buch. Tra­ge hier je­den Abend dei­ne Er­fol­ge ein. Auch die noch so klei­nen. Das wird dich in dei­nem ei­ge­nen Weg be­stär­ken und dir die Kon­zen­tra­ti­on dar­auf er­leich­tern.

No­tie­re au­ßer­dem, wo­für du dank­bar bist. Zu­min­dest dann, wenn es dir men­tal oder emo­tio­nal nicht völ­lig ge­gen den Strich geht. Denn Dank­bar­keit kann Stu­di­en zu­fol­ge ein wah­rer Glücks- und Er­folgs­tur­bo sein. War­um? Weil es z.B. den Blick auf das lenkt, was in un­se­rem Le­ben schon gut ist und ich bin fast si­ci­her, dass es auch in dei­nem Le­ben gu­te Din­ge gibt.

Bit­te denk dar­an: Es ist über­aus hilf­reich für dei­nen er­folg­rei­chen Start in ein emo­tio­nal leich­te­res Le­ben, je­den Abend dar­auf zu fo­kus­sie­ren, was am je­wei­li­gen Tag gut war. Das muss gar nicht im­mer ein of­fen­sicht­li­cher Er­folg sein, son­dern kann auch in ei­ner wich­ti­gen Lern­erfah­rung lie­gen.

Und wenn mal dein abend­li­ches Re­sü­mee so gar nichts Po­si­ti­ves her­zu­ge­ben scheint, ha­de­re nicht da­mit. Rich­te statt­des­sen dein Au­gen­merk dar­auf, was du am nächs­ten Tag bes­ser machst.

 

Über­wun­de­ne emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit eb­net den Weg zu Be­zie­hun­gen auf Au­gen­hö­he

Emotionale Abhängigkeit überwinden in 5 Schritten: Sei es dir jetzt wert! 3

Wenn du ei­ne gu­te Be­zie­hung zu dir selbst hast, wirst du auch ei­ne Lie­bes­be­zie­hung nach­hal­tig glück­li­cher füh­ren kön­nen. Und mit viel mehr Leich­tig­keit. Dann wird nicht mehr Angst dein Tun lei­ten. Son­dern du er­mög­lichst dir und dei­nem Part­ner Lie­be auf Au­gen­hö­he und gleich­be­rech­tig­te Wert­schät­zung. Denn wenn du dich selbst als wert-voll er­ach­test und dei­nen Wert selbst-be­wusst aus­strahlst, wird ihn auch ein Part­ner viel eher er­ken­nen.

Und du er­kennst dei­ner­seits viel eher, wenn du in ei­ner to­xi­schen Be­zie­hung bist oder dir (d)ein Part­ner nicht gut tut. Wenn er bei­spiels­wei­se aus­ge­präg­te nar­ziss­ti­sche Zü­ge aus­lebt und dir mit sei­nem ego­zen­tri­schen Ver­hal­ten scha­det.

In 7 Mi­nu­ten ei­nen ent­spann­te­ren Blick auf dich selbst ge­win­nen? Er­hal­te au­ßer­dem mei­nen Im­puls­let­ter – kos­ten­los und trotz­dem wert­voll.
Sen­den

 

 

 

Bil­der: Free-Pho­tos, StockS­nap

 

Ak­tua­li­siert am 12. Au­gust, 2024 von Ma­nue­la

12 Antworten

  1. Darius
    | Antworten

    Hal­lo Ma­nue­la,
    Ich weiß nicht wie ich mit dem The­ma um­ge­hen soll. Ha­be ei­ne Frau ken­nen­ge­lernt die wie ich ver­hei­ra­tet ist und ein 10 Jäh­ri­ges Kind hat. Die Be­zie­hung dau­ert 3 Jah­re und ich möch­te end­lich mit Ihr zu­sam­men­le­ben. Wir woh­nen und ar­bei­ten 200 km von­ein­an­der ent­fernt.
    Wir möch­ten bei­de ger­ne zu­sam­men­zie­hen, aber die neue Freun­din ver­langt von mir mich zu tren­nen, was ich auch ma­chen möch­te, mit al­len da­zu­ge­hö­ri­gen Kon­se­quen­zen. Ich zö­ge­re da­mit bis jetzt weil ich auch von Ihr ei­ne Ent­schei­dung er­war­te und dass auch Sie Ih­rem Mann von un­se­rer Be­zie­hung be­rich­tet, wie ich es mei­ner Frau be­reits ge­macht ha­be. Sie würft mir vor hö­rig mei­ner Frau zu sein, was ich ver­nei­ne. Möch­te ein­fach dass Sie sich zu mir be­kennt. Ist das Un­ter­wer­fung, Hö­rig­keit oder ähn­li­ches. Möch­te Sie um ein Rat bit­ten

    • Manuela
      | Antworten

      Hal­lo Da­ri­us,
      es tut mir leid, dass Sie in die­ser schwie­ri­gen Si­tua­ti­on sind und ver­ste­he sehr gut, dass Sie die Vor­wür­fe Ih­rer Freun­din be­las­ten. Ob­wohl ich hier mit den ein­ge­schränk­ten In­for­ma­tio­nen, die ich über Sie und die an­de­ren Be­tei­lig­ten ha­be, Ih­re Si­tua­ti­on ins­ge­samt nicht wirk­lich ein­schät­zen kann, wür­de ich grund­sätz­lich zu Ih­rem An­lie­gen be­züg­lich der Ein­wei­hung der bis­he­ri­gen Le­bens­part­ner mei­nen, glei­ches Recht für al­le! Da­ne­ben mag es be­den­kens­wert sein, ob ein Zu­sam­men­le­ben auf Pro­be in Be­tracht kom­men könn­te, be­vor für al­le Be­tei­lig­ten weit­rei­chen­de Ent­schei­dun­gen ge­trof­fen wer­den.

  2. Charlotte
    | Antworten

    Lie­be Ma­nue­la, ein sehr schö­ner Ar­ti­kel zu die­sem schwie­ri­gen The­ma. Lei­der steckt mei­ne Toch­ter in ei­ner emo­tio­nal ab­hän­gi­gen Be­zie­hung fest, hat mitt­ler­wei­le mit psych­so­ma­ti­schen Pro­ble­men zu kämp­fen und auch kaum mehr ei­ge­ne Freun­de oder Hob­bies. Al­ler­dings kom­men wir nicht an sie her­an und kön­nen auch über die­ses The­ma mit ihr nicht spre­chen oh­ne den Ver­dacht zu we­cken, dass wir et­was ge­gen ih­ren Le­bens­part­ner hät­ten. Da­bei geht es uns aus­schließ­lich um ihr Wohl­be­fin­den. Wir füh­len uns als El­tern so hilf­los. Hast du ei­nen Tipp?
    Herz­li­che Grü­ße,
    Char­lot­te

    • Manuela
      | Antworten

      Lie­be Char­lot­te,

      ich kann gut nach­voll­zie­hen, dass ihr euch in die­ser schwie­ri­gen Si­tua­ti­on so hilf­los fühlt. Lei­der ist hier gu­ter Rat nicht ein­fach, zu­mal mir die nä­he­ren Um­stän­de nicht be­kannt sind.
      Was du, dein Mann oder ihr bei­de (je nach­dem, wie der bes­te Zu­gang zu eu­rer Toch­ter mög­lich ist) in je­dem Fall tun könnt: Mit ihr über eu­re Wahr­neh­mung im Hin­blick auf ih­re Be­schwer­den und ih­ren Le­bens­wan­del (ei­ge­ne Freun­de und Hob­bys) re­den und dass ihr euch dies­be­züg­lich Sor­gen macht, weil ihr eu­re To­cher liebt. Je nach Ge­sprächs­ver­lauf könn­tet ihr auch vor­sich­tig das The­ma emo­tio­na­le Ab­hän­gig­keit in ei­ner Part­ner­schaft an­spre­chen: Sym­pto­me, Aus­wir­kun­gen etc. (ggf. eu­rer Toch­ter auch Li­te­ra­tur o.Ä. zu­kom­men las­sen) und dass sie je­der­zeit mit euch über al­les re­den kann und ihr für sie da seid, egal was kommt.
      Ich hof­fe, das hilft ein biss­chen wei­ter.

      Mit den bes­ten Wün­schen
      Ma­nue­la

  3. Birgit
    | Antworten

    Vie­len Dank Ma­nue­la für die wert­vol­len Tipps. Die Ex – Frau mei­nes Freun­des will ei­nen Ur­laub mit mei­nem Part­ner ma­chen und mein Part­ner gibt mir nicht das Ver­spre­chen es auf je­den Fall nicht zu ma­chen, ob­wohl ich ihm ge­sagt ha­be, dass ich das nicht möch­te, ha­be Kon­se­quen­zen an­ge­droht, falls er es macht, spü­re aber emo­tio­na­len Schmerz da­bei, was soll ich tun?

    • Manuela
      | Antworten

      Lie­be Bir­git,

      ich ver­ste­he sehr gut, dass das ei­ne sehr un­schö­ne Si­tua­ti­on für dich ist und dass du nicht willst, dass dein Freund mit se­ner Ex-Frau Ur­laub macht! Ganz all­ge­mein wür­de ich sa­gen, dass Kon­se­quen­zen sehr be­dacht an­ge­droht wer­den soll­ten und sie, wenn es drauf an­kommt, auch ein­ge­hal­ten wer­den soll­ten…
      Bit­te hab Ver­ständ­nis da­für, dass ich über die Kom­men­tar­funk­ti­on auf dei­ne Fra­ge kei­ne aus­ge­wo­ge­ne Ant­wort bzw. Be­ra­tung ge­ben kann. Auch weil mir wich­ti­ge wei­te­re In­for­ma­tio­nen feh­len – u.a. dar­über, wel­che Qua­li­tät eu­re Be­zie­hung an­sons­ten so hat, wie ver­trau­ens­wür­dig dein Freund ist usw.
      Wenn du In­ter­es­se an ei­ner Be­ra­tung hast, schreib mir bit­te über mein Kon­takt­for­mu­lar. In je­dem Fall die bes­ten Wün­sche für dich!

  4. Aurelin
    | Antworten

    Dan­ke Ma­nue­la 🙂
    was Du sagst und wie Du es sagst hilft mir ge­ra­de da­hin zu se­hen, wo es weh tut, und zwar mit Hoff­nung statt Selbst­hass.

    • Manuela
      | Antworten

      Lie­ber Au­re­lin,
      freut mich, dass dir der Bei­trag ein we­nig hel­fen konn­te.
      Mit den bes­ten Wün­schen für dich!
      Ma­nue­la

  5. Julia
    | Antworten

    Sehr schö­ner Bei­trag. Vie­len Dank!

  6. Dario
    | Antworten

    Ja, je­den Abend noch ein­mal er­in­nern: Wo­für kann ich heu­te dank­bar sein, das tut gut. – Vie­len Dank, Ma­nue­la, für den an­re­gen­den Ar­ti­kel. – Ei­nes je­doch geht mir nach der Lek­tü­re dei­ner Zei­len durch den Kopf: Wie fin­de ich die Ba­lan­ce: Ei­ner­seits möch­te ich mich mei­ner Part­ne­rin ge­gen­über nicht ver­stel­len, al­so auch Din­ge an­spre­chen, die mich be­we­gen, sie aber viel­leicht nicht in­ter­es­sie­ren oder so­gar zu Kon­flik­ten füh­ren. Und an­de­rer­seits (und viel­leicht steckt da schon die Lö­sung drin) darf und soll ich auch ei­ge­ne Be­rei­che für mich ha­ben. – Du emp­fiehlst es ja: Fin­de und pfle­ge Zei­ten, in de­nen du ger­ne mit dir al­lei­ne bist.

    • Manuela
      | Antworten

      Freut mich, dass dir der Ar­ti­kel ge­fällt.

      Ich den­ke, dass es sehr wich­tig ist, dich ge­gen­über dei­ner Part­ne­rin nicht zu ver­stel­len und al­les an­spre­chen zu kön­nen, was dich be­wegt. Auch und ge­ra­de, wenn das zu Kon­flik­ten oder ei­nem Streit­ge­spräch füh­ren könn­te. Ei­ne of­fe­ne Aus­ein­an­der­set­zung kann durch­aus ein­mal über­fäl­lig und, wenn rich­tig ge­führt, über­aus heil­sam sein.

      Ge­ne­rell fin­de ich es für ei­ne wert­schät­zen­de Be­zie­hung wich­tig, dass sich die Part­ner schon prin­zi­pi­ell da­für in­ter­es­sie­ren, was den an­de­ren be­wegt, auch wenn sie das The­ma als sol­ches nicht so span­nend fin­den. Na­tür­lich ist es dar­über hin­aus gut, noch wei­te­re Men­schen zur Ver­tie­fung die­ser The­men oder In­ter­es­sen zu ha­ben. Für sich selbst – und auch zur Ent­las­tung der Be­zie­hung. Kein Part­ner der Welt kann al­le Be­dürf­nis­se und Le­bens­be­rei­che voll­stän­dig ab­de­cken.

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