Aktualisiert am 22. Januar, 2023 von Manuela
Du bist aktuell Single auf Partnersuche, im Hinblick auf toxische Beziehungen ein gebranntes Kind und möchtest nie mehr auf einen narzisstischen Partner oder eine narzisstische Partnerin hereinfallen? Dann sei bei deiner Partnerwahl ganz besonders achtsam und beherzige folgende Dinge, um dich vor einem Menschen mit stark narzisstischen Zügen zu schützen.
1. Schutzschild vor narzisstischen Interventionen: Bewahre dir Wahlfreiheit!
Sei offen für die Person, mit der du dich triffst, sei also grundsätzlich bereit für eine neue Beziehung, doch mach dir selbst immer wieder deutlich bewusst, dass es dir nicht um eine Beziehung um jeden Preis geht. Will heißen, dass du dir den so wichtigen Unterschied verinnerlichst, der mental und emotional besteht zwischen einer möglichen Beziehung und einer Beziehung, von der du glaubst, sie unbedingt haben zu müssen!
Es ist also okay und schön, dass du daran interessiert bist bzw. wieder den Mut gefasst hast, neue Menschen kennenzulernen, die das Potenzial für eine gute Partnerschaft haben. Doch sollte daraus keinesfalls ein innerer Zwang für dich werden, dass es jetzt genau mit diesem Menschen unbedingt etwas werden muss, weil er ja der einzig Richtige für dich sein könnte.
Deine verständliche Enttäuschung sollte sich in gesunden Grenzen halten, wenn aus einem vielversprechenden Kontakt keine Beziehung erwächst. Auch weil du weißt, dass eine erfüllende Partnerschaft zwar schön wäre, du aber auch weißt: Ich bin nicht auf eine Beziehung mit diesem Menschen angewiesen, ich bin mir grundsätzlich auch selbst genug.
Denn sei dir darüber ganz gewiss: Ein emotional ausgeglichener Single zu sein sichert dir viel mehr Lebensfreude als in einer toxischen Beziehung festzustecken, von denen es in unserer Welt ohnehin schon viel zu viele gibt.
2. Schutzschild vor narzisstischen Interventionen: Behandle dich stets wertschätzend!
Eine wichtige Voraussetzung für das zuvor Gesagte ist: Pflege eine gute Beziehung zu dir selbst! Behandle dich selbst als den wertvollen Menschen, der du bist und sei dir selbst dein bester Freund. Wie du das machst? Indem du gut für dich sorgst, wozu unter anderem auch gehört, dass du auf abwertende innere Dialoge mit dir selbst verzichtest und stattdessen wertschätzend mit dir sprichst – so wie du eben auch mit einer guten Freundin oder einem guten Freund reden würdest. Dass du dir beispielsweise nicht sagst, alle anderen sind attraktiver, sondern: Ich bin ein interessanter und liebenswerter Mensch, für den es potentiell viele passende Partner bzw. Partnerinnen gibt.
3. Schutzschild vor narzisstischen Interventionen: Führe dein Leben selbst und erfüllt!
Ein weiteres Fundament, das verhindert, dass du auf einen Menschen mit stark narzisstischen Zügen hereinfällst, der dir längerfristig in vielfältiger Weise enorm schaden kann, besteht darin, dass du dich in erster Linie selbst für dein erfülltes Leben zuständig fühlst. Schaffe dir deshalb ganz unabhängig von deiner Partnersuche einen Alltag, der so wertvoll und erfüllend wie nur irgend möglich ist und pflege wertvolle und wohltuende soziale Kontakte, die stimmig für dich sind. Überlege dir in diesem Kontext auch, ob du eventuell Menschen loslassen willst, die dich herunterziehen.
4. Schutzschild vor narzisstischen Interventionen: Behalte deinen kritischen Verstand!
Hab acht vor so genanntem Lovebombing und anderen Manipulationsversuchen, derer sich vor allem Narzissten und Narzisstinnen bedienen: Diese Menschen geben dir in der Kennenlern- und frühen Beziehungsphase extrem viel Aufmerksamkeit, sagen z.B. schon sehr früh Sätze wie “Ich habe noch nie jemanden so geliebt wie ich dich liebe!” oder „Ohne dich kann ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen“. Manchmal machen sie dir auch ganz besondere Geschenke – nicht selten vor Publikum. Doch alles nur so lange, bis sie dich sicher an der Angel haben oder solange du das tust, was der Narzisst oder die Narzisstin von dir erwartet.
5. Schutzschild vor narzisstischen Interventionen: Leg deine Standards fest – schon vor den Dates!
Mach dir bereits vor Beginn deiner Datings klar, was für dich geht und was nicht, wo für dich deine Grenzen liegen und lass dich von deinen Standards auch von noch so heftigen Verliebtheitsgefühlen nicht abbringen. Verwahre dich von Anfang an dagegen, einseitige Kompromisse einzugehen und dich selbst aufzugeben. Sondern erwarte von einer eventuell entstehenden Beziehung von Beginn an Kontakt auf Augenhöhe und eine zumindest in etwa ausgewogene Wechselseitigkeit in der Erfüllung eurer Bedürfnisse und Interessen.
Sei gerne bereit, etwaige Missverständnisse aufzuklären, die es immer geben kann, doch sei wachsam gegenüber unrealistischen oder gehäuften Vorkommnissen und beende den Kontakt, wenn jemand Macht über dich ausüben will. Sei hier achtsam, frag evtl. eine Vertrauensperson, was sie davon hält und lass dich bitte nicht von starken Verliebtheitsgefühlen in die Irre führen, auch wenn sie sich ganz wunderbar anfühlen.
6. Beuteschema und Strategie vieler narzisstischer Menschen: Emotionale Abhängigkeit – Was kannst Du tun?
Schau, ob du möglicherweise Tendenzen von emotionaler Abhängigkeit bei dir findest oder solche aus deiner Vergangenheit kennst. Leider ist es so, dass ein solches Muster gerne Menschen anzieht, welche genau das ausnutzen wollen, um die Beziehung einseitig auf ihre eigenen narzisstischen Bedürfnisse hin auszurichten. Falls du eine Tendenz zu emotionaler Abhängigkeit bei dir entdeckst oder auch nur vermutest, möchte ich dir empfehlen, dich näher mit diesem Thema zu befassen. Vielleicht dann hilfreich für dich: Mein Blogartikel zu emotionaler Abhängigkeit, wo ich u.a. darauf eingehe, was ich darunter verstehe, wie sie entsteht und wie sie sich überwinden lässt.
Ganz kurz möchte ich zu diesem Thema an dieser Stelle ankündigen, dass dich vielleicht ein ganz zentraler Aspekt zum Thema überraschen und hoffentlich auch freuen und beruhigen wird! Zumindest war das bei mir und vielen, die ich kenne oder begleiten durfte, definitiv so.
Zwei Fragen, die du dir im HInblick auf eine frühere Partnerschaft stellen darfst, um zumindest schon einmal ein paar Anhaltspunkte dafür zu haben, ob emotionale Abhängigkeit ein Knackpunkt bei dir sein könnte, sind:
- Kreisten meine Gedanken und Gefühle während des Tages häufig um meinen Partner bzw. um meine Partnerin?
- Hat mich meine Partnerschaft als solche ziemlich oft daran gehindert, mich auf meine eigenen Interessen oder auf mein eigenes Tun zu konzentrieren?
Wenn du eine oder beide Fragen für dich mit ja beantworten kannst, empfehle ich dir meinen Artikel zu emotionaler Abhängigkeit und dazu, welche Schritte zu ihrer Überwindung notwendig sind, so dass du voller Freude dein (zukünftiges) Beziehungsleben genießen kannst.
Bild: Katerina Knizacovas
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