Vom An­fän­ger­geist und sei­nen Chan­cen

enthält 6 Kommentare

Der Geist des An­fän­gers hat vie­le Mög­lich­kei­ten. Der des Ex­per­ten nur we­ni­ge.

 

So lau­tet ei­ne Weis­heit aus dem Zen-Bud­dhis­mus. An­fän­ger­geist gleich­sam als Er­mög­li­chungs­ge­ne­ra­tor.

Ei­ne Ein­sicht, die mehr Of­fen­heit und Krea­ti­vi­tät im Den­ken und Füh­len und ei­ne Ab­kehr von All­zu-Kon­ven­tio­nel­lem för­dern kann? Ich glau­be, ja.

Auch wenn das kei­nes­wegs ei­ne Ein­la­dung da­zu sein soll, Ex­per­ten­wis­sen ge­ring zu schät­zen. In sehr vie­len Be­rei­chen kön­nen und wol­len wir dar­auf nicht ver­zich­ten.

Doch soll­te dies nicht da­zu füh­ren, un­se­ren Ho­ri­zont stan­dard­mä­ßig ein­zu­en­gen. Im­mer wie­der nur auf das uns Alt­be­kann­te zu re­kur­rie­ren. Mög­li­che neue und viel­schich­ti­ge­re Ein­sich­ten gar nicht erst in Be­tracht zu zie­hen.

Be­son­ders be­dau­er­lich ist das in Wis­sens- und Le­bens­be­rei­chen, in de­nen da­durch men­ta­le oder emo­tio­na­le Ver­ar­mung dro­hen. Manch­mal auch bei­des.

An­fän­ger­geist be­deu­tet, dass es noch kei­ne fest­ge­fah­re­nen Mei­nun­gen über et­was gibt. Kei­ne Ab­läu­fe und Ver­hal­tens­mus­ter, die im­mer wie­der nur ab­ge­ru­fen wer­den. See­len­lo­se Rou­ti­nen? Fehl­an­zei­ge.

Im Mo­dus An­fän­ger­geist öff­nen wir uns dem Un­be­kann­ten ganz selbst­ver­ständ­lich und na­tür­lich.

Las­sen uns auf das Neue ver­trau­ens­voll ein. Sind of­fen für das, was kom­men mag. Gleich­sam wie ein klei­nes Kind, das neu­gie­rig sei­ne Welt er­kun­det.

 

Mit Anfängergeist und Offenheit zu neuen kreativen Lösungen.

 

Wie kön­nen wir uns die­sem pa­ra­die­si­schen Zu­stand bzw. ei­ner sol­chen Hal­tung ver­ant­wor­tungs­voll an­nä­hern?

 

Statt zu sa­gen: Weiß ich schon, kenn ich schon.

Zu fra­gen: Was ge­schieht jetzt?

Nicht: Was er­eig­ne­te sich bis­her in ähn­li­chen Si­tua­tio­nen und wie ha­ben wir da re­agiert. Al­so ma­chen wir wie­der das­sel­be.

Son­dern: Den Zau­ber und das Ein­ma­li­ge des ge­gen­wär­ti­gen Au­gen­blicks aus­kos­ten.

 

War­um es nicht auch mal in der Be­geg­nung mit un­se­rem lang­jäh­ri­gen Part­ner aus­pro­bie­ren?

Wir hö­ren ihm heu­te ein­mal un­vor­ein­ge­nom­men zu, ob­wohl wir ihn so gut zu ken­nen mei­nen.

Zu wis­sen mei­nen, was er sa­gen wird.

Statt­des­sen wol­len wir er­kun­den: Was ge­schieht heu­te zwi­schen uns?

 

 

Be­zie­hungs- und Le­bens­kunst mit An­fän­ger­geist be­rei­chern

 

Wir ver­voll­stän­di­gen und be­rei­chern un­se­re Le­bens- und Be­zie­hungs­kunst, wenn wir im­mer wie­der die Neu­gier ei­nes An­fän­gers kul­ti­vie­ren.

Wenn wir un­se­rem Part­ner, un­se­rer Part­ne­rin öf­ter wirk­lich in­ter­es­siert be­geg­nen. Mehr im je­wei­li­gen Mo­ment der Be­geg­nung ver­blei­ben. Acht­sam wahr­neh­men, wie es ihm oder ihr heu­te geht.

Be­reit sind für die Er­fah­run­gen und Ent­de­ckun­gen, die wir ma­chen kön­nen. Be­reit sind, mit ei­nem of­fe­nen Her­zen zu lau­schen und uns be­rüh­ren zu las­sen. Und da­zu, uns selbst zu öff­nen. Nah­bar zu sein und wirk­li­che Nä­he zu­zu­las­sen.

Viel­leicht hast du auch schon die Er­fah­rung ge­macht, dass du so auf die Dau­er der Zeit mehr in­ne­re Stär­ke ge­winnst und dein Le­ben viel in­ten­si­ver und fo­kus­sier­ter wird?

Nach mei­nem Da­für­hal­ten sind wir da­mit auf ei­nem gu­ten Weg, Be­zie­hungs- und Le­bens­künst­ler im bes­ten Sin­ne zu wer­den. Be­zie­hungs­künst­ler, die sich ne­ben­bei dar­in üben, mit et­was mehr Of­fen­heit und Ver­trau­en – und ge­ra­de da­durch sou­ve­rä­ner – im Le­ben zu ste­hen.

Um so nicht zu­letzt auf ver­ant­wor­tungs­vol­le Wei­se mutiger und krea­ti­ver mit Her­aus­for­de­run­gen um­zu­ge­hen, die sich uns in Be­ruf und All­tag im­mer wie­der stel­len.

Denn auch da ist es ne­ben Kön­ner­schaft und Ex­per­ti­se ein tief­grei­fen­des In­ter­es­se an der Sa­che und Mut zu neu­em Den­ken, die den sprich­wört­li­chen Quan­ten­sprung er­mög­li­chen.

Ak­tua­li­siert am 28. Ju­ni, 2024 von Ma­nue­la

6 Antworten

  1. Pepe
    | Antworten

    Ges­tern hat mir mei­ne Toch­ter ge­sagt, dass sie ger­ne mu­ti­ger wä­re, um Neu­es aus­zu­pro­bie­ren.
    Das hat mich ge­trof­fen. – Ich möch­te ihr ein Vor­bild sein!
    Auf zu neu­en Ta­ten!
    Pe­pe

    • Manuela Sekler
      | Antworten

      Das klingt in­ter­es­sant. Ich wün­sche Mut ge­paart mit Be­son­nen­heit.

  2. Marion
    | Antworten

    Es stimmt, bei mei­nem Klein­kind zeigt sich die­ser An­fän­ger­geist tag­täg­lich in sei­nem Tun und bringt “uns Gro­ßen” re­gel­mä­ßig zum Schmun­zeln und Stau­nen! Wir tä­ten als Er­wach­se­ne wohl nur gut dar­an, un­se­rer Welt, un­se­rem Um­feld ähn­lich of­fen und un­vor­ein­ge­nom­men zu be­geg­nen! Neh­me ich mir vor!

    • Manuela Sekler
      | Antworten

      Lie­be Ma­ri­on,
      schön, dass du so ein prä­sen­tes Vor­bild hast!
      Dei­ne Hal­tung ge­fällt mir und ich wün­sche dir viel Freu­de und be­rüh­ren­de Be­geg­nun­gen da­mit.
      Mit herz­li­chem Gruß
      Ma­nue­la

  3. Rolf
    | Antworten

    klingt gut für den Pri­vat­be­reich, aber im Be­ruf kann ich mir die­se Nai­vi­tät nicht leis­ten

    • Carla
      | Antworten

      Hal­lo Rolf, ich ge­be dir Recht, im Job ent­schei­det man wohl meist nach Er­fah­rung und tut das, was Er­folg ver­spricht. Al­ler­dings mer­ke ich, dass mein Um­gang mit Kol­le­gen bes­ser und auch die Team­ar­beit krea­ti­ver und so­mit er­folg­rei­cher wird, wenn ich nicht gleich mit den kon­ven­tio­nel­len Ant­wor­ten kom­me, son­dern erst ein­mal of­fen bin und mit “An­fän­ger­geist” zu­hö­re.

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