Re­si­li­enz stär­ken: Wie bes­ser mit Stress und Wid­rig­kei­ten um­ge­hen

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Re­si­li­enz stär­ken oder was tun mit Din­gen, die wir nicht än­dern kön­nen?

Glück­li­cher­wei­se kön­nen wir vie­le Din­ge in un­se­rem Le­ben, die uns un­zu­frie­den sein las­sen, ver­än­dern. Dann geht es in den meis­ten Fäl­len dar­um, dies auch zu tun.

So­weit, so klar, wenn auch nicht un­be­dingt leicht. Lei­der sto­ßen wir dar­über hin­aus auf Din­ge, die wir nicht ver­än­dern kön­nen. Auch wenn wir es uns noch so sehr wün­schen. Wor­auf es dann an­kommt, er­fährst du in die­sem Bei­trag.

Be­dau­er­li­cher­wei­se kön­nen wir es z.B. nicht än­dern, dass sich ein Un­fall er­eig­net hat, sich un­ser be­ruf­li­ches Um­feld mas­siv wan­delt oder dass uns je­mand zu­rück­ge­wie­sen hat.

Was dann? Dann ha­ben wir die Op­ti­on, uns nicht un­nö­tig lan­ge mit frucht­lo­sem Ha­dern zu be­las­ten, son­dern bes­ser frü­her als spät nach vor­ne zu bli­cken, und ha­ben die Op­ti­on, uns auf un­se­re Wi­der­stands­fä­hig­keit be­zie­hungs­wei­se auf un­se­re Re­si­li­enz zu be­sin­nen.

So­weit die Kurz­vararin­te. Und was wei­ter?

 

Ei­ne star­ke Re­si­li­enz kann auf zwei Zu­stän­de zie­len

Un­ter Re­si­li­enz ver­ste­hen wir ja, kurz und un­ge­fähr ge­sagt, die Fä­hig­keit ei­nes Men­schen, auch in schwie­ri­gen Zei­ten nicht zu ver­za­gen, son­dern das Bes­te aus der je­wei­li­gen Si­tua­ti­on zu ma­chen.

Und je nach­dem, um wel­che Art von Stress­fak­tor es sich han­delt, kann Re­si­li­enz un­ter­schied­li­che Zie­le ha­ben: Zum Bei­spiel kann es dar­um ge­hen, trotz schwie­ri­ger Um­stän­de mög­lichst nor­mal wei­ter­zu­ma­chen, oder es kann dar­um ge­hen, den Stress so­gar in ei­ner po­si­ti­ven Wei­se für sich und sei­ne per­sön­li­che Ent­wick­lung zu nut­zen.

Für bei­de ge­nann­ten Zie­le ist es enorm hilf­reich, sich selbst in gu­ter Wei­se zu füh­ren und be­wusst mit sei­nen Ge­dan­ken und Ge­füh­len um­zu­ge­hen.

 

Resilienz stärken

 

Es ist al­so nicht er­for­der­lich, den An­spruch zu er­he­ben, dass aus der je­wei­li­gen Sa­che, die ei­nen men­tal stark mit­nimmt, un­be­dingt et­was Po­si­ti­ves er­wach­sen zu las­sen. Es kann auch okay sein und manch­mal ist schon viel da­mit ge­won­nen, wenn wir nur (bit­te denk dir hier ima­gi­nier­te An­füh­rungs­zei­chen da­zu, denn das kann oft schon schwer ge­nug sein) da­nach stre­ben, dass es ir­gend­wie an­nehm­bar für uns wei­ter­geht.

Für bei­de ge­nann­ten Zie­le, al­so dass es ent­we­der so okay wie mög­lich für uns wei­ter­geht oder eben dass wir so­gar letzt­lich Vor­tei­le für uns ge­win­nen kön­nen bzw. an der Si­tua­ti­on wach­sen, möch­te ich im Fol­gen­den vor al­lem auf den so wich­ti­gen Aspekt der Be­wer­tung und der da­mit ver­bun­de­nen Emo­tio­nen und Ge­füh­le ein­ge­hen.

 

Re­si­li­enz stär­ken: Zur Rol­le un­se­rer Be­wer­tun­gen und Ge­füh­le

Wer sei­ne Re­si­li­enz stär­ken will, soll­te im­mer im Au­ge be­hal­ten: Un­se­re Be­wer­tun­gen und Ge­füh­le sind zen­tra­le Ein­fluss­fak­to­ren für men­ta­le Stär­ke und nach­hal­ti­gen Le­bens­er­folg.

Zwar ist es oft so, dass wir vor al­lem dann po­si­ti­ve Emo­tio­nen ha­ben, wenn al­les gut läuft, oder et­was all­ge­mei­ner aus­ge­drückt, wenn wir an­ge­neh­me Er­fah­run­gen mit der Au­ßen­welt ma­chen, doch sind wir nicht auf sol­che an­ge­wie­sen, um uns gut zu füh­len. Denn es geht ein gu­tes Stück weit auch an­ders­her­um.

Was mei­ne ich da­mit? Dass wir auch selbst für po­si­ti­ve Ge­füh­le sor­gen kön­nen. Näm­lich durch un­se­re Ge­dan­ken und Be­wer­tun­gen. Und wenn wir selbst für po­si­ti­ve Ge­füh­le sor­gen, un­ter­stützt uns das bei der Be­wäl­ti­gung schwie­ri­ger Si­tua­tio­nen und stärkt un­se­re Re­si­li­enz.

Im Üb­ri­gen heißt das gar nicht, dass es grund­sätz­lich schlecht für uns ist, auch mal ne­ga­ti­ve Emo­tio­nen oder Ge­füh­le zu spü­ren. Die Kö­nigs­dis­zi­plin ist näm­lich, wenn es uns ge­lingt, im Kon­text schwie­ri­ger Si­tua­tio­nen so­wohl po­si­ti­ve als auch ne­ga­ti­ve Ge­füh­le ne­ben­ein­an­der zu er­le­ben. Zum Bei­spiel, wenn wir et­wa bei ei­ner Tren­nung so­wohl Trau­rig­keit als auch Dank­bar­keit für die bis da­hin ver­brach­te ge­mein­sa­me Zeit spü­ren kön­nen.

Ganz wich­tig ist bei der Emo­ti­ons- und Ge­fühls­wahr­neh­mung und ih­rer Re­gu­la­ti­on, dass wir re­gel­mä­ßig für po­si­ti­ve Ge­füh­le sor­gen und dass sie ins­ge­samt häu­fi­ger als ne­ga­ti­ve vor­kom­men. Die ei­ge­ne Re­si­li­enz zu stär­ken be­inhal­tet al­so auch ganz wich­tig ein ge­sun­des Ge­fühls­ma­nage­ment.

 

Re­si­li­enz stär­ken: Zur Rol­le und Aus­prä­gung von Op­ti­mis­mus

Und was, so fragst du dich jetzt viel­leicht, soll ich tun, wenn ich mit ei­nem Schick­sals­schlag oder ei­nem an­de­ren St­res­sor um­ge­hen muss? Wie kann ich dann mei­ne Re­si­li­enz stär­ken – oder noch bes­ser: Wie stär­ke ich mei­ne Re­si­li­enz schon im Vor­feld? Was ist wich­tig, da­mit ich po­si­ti­ve Emo­tio­nen und Ge­füh­le er­le­ben kann?

Ne­ben ge­eig­ne­ten Ent­span­nungs­me­tho­den und hilf­rei­chen so­zia­len Kon­tak­ten (ein­schließ­lich der Ver­mei­dung schäd­li­cher Kon­tak­te) ist hier vor al­lem ei­ne op­ti­mis­ti­sche Le­bens­ein­stel­lung und Er­war­tungs­hal­tung Gold wert – und nein, da­mit mei­ne ich kei­ne ro­sa­ro­te Bril­le, die ein­sei­tig al­les Ne­ga­ti­ve aus­blen­det und so tut, als wä­re es nicht da.

Ge­meint ist hier ein ge­sun­der Op­ti­mis­mus, der zu­gleich ein rea­lis­ti­scher Op­ti­mis­mus ist. Ein Mensch mit ei­ner Hal­tung al­so, der die La­ge nicht ver­klärt oder Ne­ga­ti­ves ein­fach igno­riert, son­dern schaut, was Sa­che ist, da­bei die mög­li­chen Chan­cen nicht über­sieht und weiß, dass Vie­les in der Fol­ge da­von ab­hängt, wie er es für sich be­wer­tet, und der sich auf sei­ne Be­wäl­ti­gungs­mög­lich­kei­ten fo­kus­siert, an­statt sich pas­siv vom Ge­sche­he­nen über­wäl­ti­gen zu las­sen. Un­se­re Res­li­i­enz stär­ken wir in so ei­ner Si­tua­ti­on al­so, in­dem wir schau­en, was jetzt für uns mög­lich und auch sinn­voll ist zu tun. Was durch­aus auch mal hei­ßen kann, erst­mal nichts Be­stimm­tes zu un­ter­neh­men, son­dern das Au­gen­merk dar­auf zu le­gen, äu­ßer­lich und in­ner­lich zur Ru­he zu kom­men.

Zur Stär­kung von Re­si­li­enz mit­tels ei­nes ge­sun­den Op­ti­mis­mus‘ gilt es al­so Fol­gen­des her­aus­zu­fin­den: Wel­che Hal­tun­gen und Kom­pe­ten­zen hel­fen mir per­sön­lich da­bei, in ziel­füh­ren­der Wei­se op­ti­mis­tisch zu sein, al­so ei­nen zu mir und mei­ner Le­bens- und Ar­beits­si­tua­ti­on pas­sen­den rea­lis­ti­schen Op­ti­mis­mus oh­ne ro­sa­ro­te Bril­le zu kul­ti­vie­ren?

 

Wie be­wer­tet die Re­si­li­enz­for­schung ei­ne op­ti­mis­ti­sche Ein­stel­lung?

So zeigt auch die Re­si­li­enz­for­schung, dass op­ti­mis­tisch ein­ge­stell­te Men­schen ak­ti­ver mit St­res­so­ren um­ge­hen, sich nicht so schnell über­wäl­ti­gen las­sen und Din­ge öf­ter so­gar rea­lis­ti­scher se­hen als ein­ge­fleisch­te Pes­si­mis­ten. Vor al­lem sind sie hand­lungs­be­rei­ter und da­mit eher da­zu in der La­ge, die Din­ge in ei­ne gu­te Rich­tung zu len­ken und sie mög­lichst kon­struk­tiv für sich zu ver­ar­bei­ten. – Er­for­der­li­chen­falls auch mit pro­fes­sio­nel­ler Be­glei­tung.

 

Bild: ni­dan

Ak­tua­li­siert am 14. Ju­ni, 2023 von Ma­nue­la

2 Antworten

  1. Marion
    | Antworten

    Wie­der ein­mal ein tol­ler Im­puls! Re­si­li­enz ist mo­men­tan ge­fühlt in al­ler Mun­de… Hier wird das Wich­tigs­te fun­diert und ver­ständ­lich auf den Punkt ge­bracht. Nun müs­sen nur noch die wert­vol­len Im­pul­se kon­se­quent um­ge­setzt wer­den, dann kön­nen auch schwie­ri­ge Mo­men­te mir nichts an­ha­ben!
    Dan­ke da­für!
    Ma­ri­on

    • Manuela
      | Antworten

      Ge­nau, auf die Um­set­zung kommt es an! Vie­len Dank für den schö­nen Kom­men­tar.

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