Glück­lich sein: Wor­in liegt enor­mes Po­ten­zi­al?

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Was macht dich glück­lich?

Das ist ei­ne Fra­ge, die du dir be­stimmt schon ge­stellt hast.

 

Glücklich sein: Worin liegt enormes Potenzial? 2

 

Doch be­vor wir uns auf die Su­che nach mög­li­chen Ant­wor­ten ma­chen, lass uns zu­nächst mal dar­über spre­chen, was wir hier über­haupt un­ter glück­lich sein oder auch glück­lich le­ben ver­ste­hen wol­len.

Kei­ne Sor­ge: Wir wer­den hier kei­ne aus­führ­li­che und er­schöp­fen­de Ab­hand­lung über al­le mög­li­chen Fa­cet­ten des Glücks­be­griffs ver­an­stal­ten, son­dern uns auf zwei aus mei­ner Sicht im all­ge­mei­nen Ver­ständ­nis von Glück mit­un­ter we­nig ei­gens be­leuch­te­ten Aspek­te kon­zen­trie­ren, de­ren Kennt­nis und Un­ter­schei­dung ei­nen gra­vie­ren­den Un­ter­schied in dei­nem Le­ben ma­chen kann.

Vor al­lem im Hin­blick auf Nach­hal­tig­keit und Er­fül­lung.

Lass uns gleich los­le­gen!

 

Glück­lich sein ‘1. Stu­fe’ oder ers­ter Ord­nung: He­do­nis­ti­sches Glück

Wenn du an Glück denkst, dann denkst du viel­leicht an Mo­men­te, in de­nen du dich ein­fach su­per fühlst. In de­nen du vie­le po­si­ti­ve und kei­ne oder zu­min­dest nur we­ni­ge ne­ga­ti­ve Ge­füh­le er­lebst. Ich ver­mu­te mal, dass du in die­sen Mo­men­ten zu­min­dest re­la­tiv zu­frie­den mit dei­nem Le­ben sein wirst, oder?

All das geht in Rich­tung he­do­nis­ti­sches Wohl­be­fin­den. Ich be­zeich­ne die­ses Ver­ständ­nis von Glück hier ein­mal als glück­lich sein ‘1. Stu­fe’ oder auch glück­lich sein ‘ers­ter Ord­nung’. Da­mit im­pli­zie­re ich an die­ser Stel­le kei­ne Wer­tung, son­dern eher ei­nen un­ter­schied­li­chen Grad der Kom­ple­xi­tät, was dich an die­ser Stel­le je­doch nicht wei­ter zu küm­mern braucht.

Du kannst die­se Art von Glück be­kom­men, in­dem du dir selbst et­was Gu­tes tust – wie bei­spiels­wei­se ein le­cke­res Es­sen ge­nie­ßen, auf ei­ne Par­ty ge­hen, wenn du eher ex­tra­ver­tiert bist und ger­ne auf Par­tys gehst, ein in­ter­es­san­tes Buch le­sen, wenn du ger­ne liest oder sonst et­was Schö­nes ma­chen.

Aber Ach­tung, nur weil je­mand ge­ra­de Spaß und Ver­gnü­gen er­lebt, heißt das nicht un­be­dingt, dass es die­ser Per­son psy­chisch in ei­nem nach­hal­ti­ge­ren Sinn wirk­lich gut geht. Des­we­gen gibt es in der For­schung noch ein an­de­res Ver­ständ­nis von Glück.

Die­ses wird eu­dä­mo­nis­ti­sches Wohl­be­fin­den ge­nannt.

 

Glück­lich sein ‘2. Stu­fe’ oder zwei­ter Ord­nung: Eu­dä­mo­nis­ti­sches Glück

Eu­dä­mo­nie bzw. Eu­dai­mo­nia ist ein Be­griff, den z.B. schon der grie­chi­sche Phi­lo­soph Aris­to­te­les ver­wen­det hat und er be­deu­tet kurz ge­sagt so viel wie „gu­tes Le­ben“ oder auch so et­was wie „sei­ne Mög­lich­kei­ten ver­wirk­li­chen“.

Bei die­sem An­satz geht es im Prin­zip dar­um, dein Le­ben auf ei­ne Wei­se zu le­ben, die echt er­fül­lend und tief be­frie­di­gend ist – auch auf län­ge­re Sicht und nicht nur kurz­fris­tig.

 

Wie kann die­se Form von Glück aus­se­hen?

Was kön­nen wir uns ge­nau­er dar­un­ter vor­stel­len oder an­ders ge­fragt: Wie kannst du eu­dä­mo­nis­ti­sches Glück bzw. eu­dä­mo­nis­ti­sches Wohl­be­fin­den, wie es auch ge­nannt wird, in dei­nem Le­ben ver­an­kern?

In­dem du z.B. dei­ne ei­ge­nen Stär­ken ein­bringst. Eu­dä­mo­nis­ti­sche Ak­ti­vi­tä­ten könn­ten zum Bei­spiel sein: sich für an­de­re en­ga­gie­ren, ei­ge­ne Zie­le trotz al­ler Hin­der­nis­se ver­fol­gen oder sich für et­was ein­zu­set­zen, das dir am Her­zen liegt.

Da­bei ist es wich­tig, Din­ge um ih­rer selbst wil­len zu tun und nicht für die An­er­ken­nung von an­de­ren.

Da­mit mei­ne ich nicht, dass es dir nicht wich­tig sein soll oder darf, was an­de­re da­von ha­ben, son­dern nur, dass du es nicht um ih­rer An­er­ken­nung wil­len tun sollst. An­ders ge­sagt: Mach ger­ne et­was für an­de­re, wenn du möch­test, aber dann wirk­lich für sie und nicht, weil du da­für An­er­ken­nung, Lie­be etc. be­kommst!

Eu­dä­mo­nis­ti­sches Wohl­be­fin­den wird manch­mal auch als psy­chi­sches Wohl­be­fin­den be­zeich­net und setzt sich (nicht nur) laut der ame­ri­ka­ni­schen Psy­cho­lo­gie­pro­fes­so­rin und Re­si­li­enz­for­sche­rin Ca­rol Ryff aus

zu­sam­men.

 

Müs­sen wir uns zwi­schen he­do­nis­ti­schem und eu­dä­mo­nis­ti­schem Glück ent­schei­den?

Klar ist al­ler­dings auch: Die bei­den Ar­ten von Glück oder Wohl­be­fin­den – he­do­nis­tisch und eu­dä­mo­nis­tisch – las­sen sich nicht kom­plett von­ein­an­der tren­nen. Wenn du eu­dä­mo­nis­ti­sches Glück er­lebst, wirst du mit­un­ter auch an­ge­neh­me Ge­füh­le spü­ren.

Denk in die­sem Zu­sam­men­hang viel­leicht ein­mal an ei­nen Mo­ment zu­rück, in dem es dir Freu­de be­rei­tet hat, je­man­dem zu hel­fen. Viel­leicht in dei­nem Be­ruf, dei­ner Selbst­stän­dig­keit oder auch ein­fach auf der Stra­ße, als du bei­spiels­wei­se ei­ner äl­te­ren Da­me da­bei ge­hol­fen hast, mit ih­ren schwe­ren Ta­schen in den Bus zu kom­men und du dann ih­re Er­leich­te­rung in ih­rem Ge­sicht ge­se­hen hast.

Üb­ri­gens: Falls du ei­nen frü­he­ren Ar­ti­kel zum The­ma Glück von mir le­sen möch­test, der et­was an­de­re Aspek­te des The­mas be­leuch­tet und u.a. drei Glücks­boos­ter be­nennt, klick ein­fach auf die rot mar­kier­ten “Glücks­boos­ter”.

Falls dir noch nicht be­kannt: Rot mar­kier­te Stel­len in­ner­halb des Tex­tes mei­ner Blog­ar­ti­kel und auch auf den Sei­ten die­ser Web­site sind – von den Über­schrif­ten ein­mal ab­ge­se­hen – Links zu wei­ter­füh­ren­den oder an­de­ren Sei­ten, die dich in­ter­es­sie­ren könn­ten.

 

Glück­lich sein und sinn­erfüllt le­ben macht ge­sund

Für dei­ne Ge­sund­heit ist glück­lich sein – wer hät­te es ge­dacht;-) – von Vor­teil.

Vor al­lem ein hö­he­res eu­dä­mo­nis­ti­sches Wohl­be­fin­den scheint nicht nur für ei­ne bes­se­re men­ta­le Ge­sund­heit, son­dern auch für ei­ne de­zi­diert kör­per­lich bes­se­re Ge­sund­heit zu sor­gen. So kam in Stu­di­en her­aus, dass wir als in ei­nem tie­fe­ren Sinn glück­li­che Men­schen nicht nur län­ger le­ben, son­dern da­durch auch un­se­re en­do­kri­ne Re­gu­la­ti­on und Im­mun­funk­ti­on ver­bes­sert wer­den.

Aus mei­ner Sicht soll­ten wir je­doch sol­che kon­kre­ten ge­sund­heit­li­chen Wir­kun­gen auch nicht über­schät­zen und über­be­wer­ten, da hier im­mer ein Stück weit Hen­ne-Ei-Pro­ble­me vor­lie­gen könn­ten, al­so Ur­sa­che-Wir­kungs­ver­hält­nis­se nicht si­cher aus­zu­ma­chen sind.

Die­ses Pro­blem ha­ben wir in vie­len Be­rei­chen, ge­ra­de auch im Ge­sund­heits­sek­tor, was lei­der oft un­ter­be­lich­tet bleibt und statt­des­sen wer­den mit­un­ter an­geb­lich sen­sa­tio­nel­le Wir­kungs­me­cha­nis­men pro­kla­miert. Vor al­lem Er­näh­rung und Nah­rungs­er­gän­zung sind hier be­lieb­te Fel­der, wie du be­stimmt auch schon fest­ge­stellt hast …

Was un­ser The­ma hier be­trifft:  Ich fin­de, sich glück­lich zu füh­len aus gu­ten Grün­den und ein nor­ma­ler­wei­se dar­aus re­sul­tie­ren­des bes­se­res men­ta­les Wohl­be­fin­den, wä­re auch schon Lohn ge­nug. Da­zu bräuch­te es mei­ner Auf­fas­sung nach nicht un­be­dingt den kon­kre­ten Nach­weis für ei­ne ver­bes­ser­te Im­mun­funk­ti­on oder Hor­mon­re­gu­la­ti­on.

 

Kur­zes Fa­zit und: Was lässt dich glück­lich sein?

Doch was kann nun all das für dich be­deu­ten? Wel­ches Fa­zit darfst du aus dem Vor­he­ri­gen für dich zie­hen?

Tie­fer­ge­hen­des Glück und vor al­lem nach­hal­ti­ges Glück fin­dest du nicht un­be­dingt in den Din­gen, die dir auf An­hieb Spaß ma­chen oder Ver­gnü­gen be­rei­ten. Viel­mehr ist tie­fer­ge­hen­des Glück eher ein „Ne­ben­pro­dukt“ ei­ner Be­schäf­ti­gung oder ei­nes Tuns, was wirk­lich Be­deu­tung für dich hat.

Viel­leicht hast du Lust, an die­ser Stel­le ein biss­chen zu re­flek­tie­ren und dir zu über­le­gen, was das für dich ist.

Wenn du magst, teil es ger­ne in ei­nem Kom­men­tar. Die Kom­men­tar­funk­ti­on fin­dest du wei­ter un­ten auf die­ser Sei­te.

 

Bild: Pexels

Ak­tua­li­siert am 11. Sep­tem­ber, 2024 von Ma­nue­la

4 Antworten

  1. Marion
    | Antworten

    Vie­len Dank für dei­nen Im­puls über „Glück“ nach­zu­den­ken und das da­mit ver­bun­de­ne „Aha-Er­leb­nis“. Für mich per­sön­lich wür­de ich „glück­lich sein“ noch um die Aspek­te Dank­bar­keit und Op­ti­mis­mus er­gän­zen. Zu­min­dest be­nei­de ich Op­ti­mis­ten um ih­re hei­te­re, ge­las­se­ne und zu­ver­sicht­li­che Grund­ein­stel­lung zum Le­ben, was auch im­mer es auch für ei­nen be­reit­hält. Hät­te ich ger­ne et­was mehr da­von ;-).
    Viel­leicht kön­nen auch po­si­ti­ve Af­fir­ma­tio­nen ein Glücks­boos­ter sein. Wei­te­re An­re­gun­gen be­kom­me ich si­cher­lich von dei­nem Glücks­boos­ter-Im­puls, den ich mir gleich durch­le­sen wer­de ;-).
    Vie­len, vie­len Dank für dei­ne mich be­rei­chern­den Bei­trä­ge zu all den The­men der Le­bens­ge­stal­tung. Man fin­det nur sel­ten so in­for­ma­ti­ve und auf den Punkt ge­brach­te Bei­trä­ge … und da­zu auch noch ganz um­sonst. 🙂

    • Manuela
      | Antworten

      Vie­len Dank für dei­nen be­rei­chern­den und per­sön­li­chen Kom­men­tar. Ja, Ge­las­sen­heit und Zu­ver­sicht sind enorm kraft­vol­le In­gre­di­en­zen für ein nach­hal­tig gu­tes Le­ben. Nicht zu­letzt hel­fen sie uns auch für mehr Re­si­li­enz und Sta­bi­li­tät in schwie­ri­gen Zei­ten.

      Freut mich sehr, dass du mei­ne Bei­trä­ge be­rei­chernd fin­dest und herz­li­chen Dank dir für das schö­ne Kom­pli­ment.:-)

  2. Jürgen
    | Antworten

    Glück­lich bin ich, wenn ich mich mei­nen viel­fäl­ti­gen Hob­bys wid­men kann: Wenn ich am Kla­vier den mu­si­ka­li­schen Groo­ve ei­nes Mu­sik­stücks per­fek­tio­nie­re, wenn ich am Com­pu­ter an ei­nem neu­en Pro­gramm tüft­le, wenn ich mich in in­ter­es­san­te Fach­ar­ti­kel zu in­ter­es­san­ten The­men ver­tie­fe oder auch Vi­de­os und Do­kus zu die­sen an­schaue,… Das gibt mir den ul­ti­ma­ti­ven Do­pa­min­kick. – Al­so Glück der Sufe eins, weil Do­pa­min nicht lan­ge in sei­ner Wir­kung an­hält? Oder eher Stu­fe 2, weil ich da­bei mei­ne Mög­lich­kei­ten ver­wirk­li­che? – Nun ja, wie du ja selbst schreibst, las­sen sich die­se bei­den Ar­ten von Glück nicht klar von­ein­an­der tren­nen. Dar­über nach­zu­den­ken lohnt sich aber auf je­den Fall. 🙂

    • Manuela
      | Antworten

      Ja, ich fin­de auch, dass es sehr wich­tig ist, sich mit dem The­ma zu be­fas­sen, um es dann für die ei­ge­ne Le­bens­ge­stal­tung zu nut­zen. Vie­len Dank für dei­nen in­spi­rie­ren­den Kom­men­tar! Ich glau­be, ich wür­de es nicht zu sehr nur am Do­pa­min fest­ma­chen, son­dern mehr an den je­wei­li­gen In­hal­ten und der Sinn­erfül­lung, Selbst­ak­zep­tanz etc., die je­mand beim oder durch das je­wei­li­ge Tun er­lebt. Mal ganz da­von ab­ge­se­hen, dass wir oh­ne­hin zu­min­dest bei eu­dä­mo­nis­ti­schen Ak­ti­vi­tä­ten bei­des gleich­zei­tig er­le­ben kön­nen, al­so Freu­de am Tun bzw. Ge­nie­ßen und das Ge­fühl tie­fer Be­frie­di­gung, weil wir z.B. un­se­re Zeit mit et­was ver­brin­gen, was für uns wirk­lich be­deut­sam ist.

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