Was hat es mit guten Gewohnheiten auf sich?
Gute Gewohnheiten sind für ein besseres und leichteres Leben äußerst praktisch!
Denn Gewohnheiten sind Verhaltensweisen, die wir regelmäßig tun, ohne dass wir darüber nachdenken müssen. Idealerweise gründen sie auf Entscheidungen, die wir einmal bewusst getroffen haben. Besonders wünschenswert sind dabei selbstverständlich solche Gewohnheiten, die mit unseren Zielen in Einklang stehen.:-)
Soweit im Vorfeld.
Welche gute Gewohnheiten verbessern dein Leben enorm?
Im Folgenden möchte ich 3 gute Gewohnheiten mit dir teilen, die aus meiner Sicht das Potenzial haben, dein Leben viel leichter und schöner zu machen!
Obwohl sie unterschiedliche Vorteile für dich bieten, haben sie die wichtige Gemeinsamkeit, dass sie in guter und bereichernder Weise Konzentration und Fokus fördern. Fähigkeiten, die in unserer heutigen Zeit der schier omnipräsenten Ablenkungen immer schwieriger und dabei umso wichtiger werden – sowohl für deinen beruflichen als auch persönlichen Erfolg! Von ihrer Notwendigkeit für gelingende Beziehungen mal ganz abgesehen.
Jetzt wunderst du dich vielleicht: Sind es nicht gerade die ewig gleichen Routinen, die in einer langjährigen Partnerschaft so ermüdend werden können? Ja, das mag es mitunter geben und dann gilt es Abhilfe zu schaffen, doch viel schädlicher für nachhaltiges Beziehungsglück ist das Fehlen von mindestens dreieinhalb guten Gewohnheiten.
Ich merke, ich schweife vom heutigen Thema ein wenig ab, deshalb lass uns direkt mit den drei Fokus und Konzentration fördernden Gewohnheiten weitermachen, die unserem Leben insgesamt dienen.
Gute Gewohnheit Nr. 1: Setz dir nur 1 Ziel!
Diese erste Gewohnheit erstaunt dich vielleicht: Gerade, sofern du schon öfter gehört hast, dass es wichtig sei, sich in jedem Lebensbereich ein Ziel zu setzen, wunderst du dich vielleicht, wenn ich hier sage: Setze dir möglichst wenig neue Ziele. Wähle immer nur eines, maximal zwei.
Warum diese Empfehlung?
Die Erfahrung zeigt, dass die Verwirklichung unserer Ziele oft daran scheitert, dass wir uns zu viel auf einmal vornehmen. Denn unsere Zeit, Energie und vor allem auch unsere Willenskraft sind begrenzter, als wir oft glauben.
Je mehr Ziele wir also gleichzeitig angehen, desto weniger Zeit, Energie und Willenskraft bleibt für jedes einzelne Ziel übrig. Und daraus resultiert dann leider, dass wir längerfristig weder unsere Ziele erreichen noch in einem guten mentalen Zustand bleiben.
Doch warum tendieren wir so oft dazu, uns zu viel vorzunehmen? Warum glauben wir immer wieder, wir könnten dieses und auch noch jenes Ziel in einem Anlauf erreichen?
Manchmal ist zuviel Motivation unser Feind!
Das hat viel damit zu tun, dass wir, wenn wir uns neue Ziele setzen, zu Beginn enorm motiviert sind und uns dann gern mal überschätzen. Sogar dann, wenn wir gar nicht zu den Menschen gehören, die mit einem übergroßen Selbstbewusstsein ausgestattet sind.
Frisch motiviert stellen wir uns dann vor, dass wir von jetzt an ein neues Leben beginnen, in dem wir jeden Tag eine Stunde früher aufstehen, um bereits morgens joggen zu gehen. Wenn wir zurückkommen, werden wir duschen und meditieren, um dann so gestärkt am Schreibtisch gleich die wichtigste Aufgabe des Tages mit frischem Schwung hinter uns zu bringen.
Unser Mittagessen bestücken wir natürlich nur mit gesunden Zutaten. Mittwochs und freitags freuen wir uns auf die neue Weiterbildung und sind hochmotiviert im Hinblick auf all die interessanten Inhalte. Und natürlich sind wir gerne bereit, den Stoff auch angemessen nachzubereiten.
Du ahnst vielleicht schon, dass dieses Szenario wohl nicht lange durchzuhalten ist. Zumindest nicht, wenn alles Neue auf einmal angepackt wird.
Wir unterschätzen den Energiebedarf für neue Ziele
Leider verkennen wir so oft, dass wir für unsere Ziele weitaus mehr Energie benötigen, als wir uns das zuerst ausmalen.
Auch ich wundere mich immer wieder darüber, wieviel Energie und Willenskraft mich manchmal schon so scheinbare Kleinigkeiten kosten, wie etwa auf die tägliche Schokolade zu verzichten oder wirklich einen Onlinekurs von Anfang bis Ende mit allen Übungen abzuschließen.
Ein bewährtes Gegenmittel dazu ist, sich möglichst immer nur ein neues Vorhaben oder Ziel vorzunehmen. Lieber nur eines und dieses dann mit ganzem Fokus statt mehrere Ziele nur halbherzig, die dann allesamt in Prozess und Resultat enttäuschend bleiben.
Was passiert, wenn du dir zuviel auf einmal vornimmst?
Denn, was neben dem Misserfolg im Hinblick auf das Ergebnis noch hinzukommen kann:
Wenn du dir zu viel auf einmal vornimmst, dich damit überforderst und mit deinem Ziel scheiterst, dann – du kennst das vielleicht auch – ist dieser Gedanke nicht weit:
„So ein Mist, klappt eh alles nicht, dann ist der Rest auch vollends egal. Dann lass ich eben das Ganze sein und mach nur noch, zu was ich von außen gezwungen bin oder worauf ich gerade Lust hab.“ Und als Folge daraus lässt du dann die ganze Zielkiste fahren, so dass am Ende nicht mal die Spur eines positiven Ergebnisses für dich herauskommt. Von Unzufriedenheit und Frustration als Begleiterscheinungen mal ganz abgesehen.
Natürlich ist nicht ganz ausgeschlossen, dass du ein Mensch bist, den es wenig beeinträchtigt, wenn er sehr vieles nicht erreicht, was er sich vorgenommen hat. Der dann trotzdem voller Freude weiter macht und nicht als Konsequenz gleich seine ganzen Ziele und Pläne aufgibt.
Doch halte ich diese Möglichkeit für nicht besonders wahrscheinlich. Es entspricht auch nicht den Erfahrungen, die ich mit Klienten mache.
Deshalb nimm dir lieber nur ein Ziel (oder maximal zwei Ziele) auf einmal vor.
Gute Gewohnheit Nr. 2: Etabliere ein für dich geeignetes Selbst- und Zeitmanagement!
Die Erfahrung zeigt nämlich, dass viele von uns sich schwerer damit tun, ausreichend Erholungszeiten einzuplanen als Zeit für ihre Aufgaben. Deshalb mein Tipp, insb. wenn du viel von deinen Arbeitszeiten selbst bestimmst: Trag in deinen Kalender noch vor den Arbeitszeiten feste Erholungsstunden ein.
Was sich außerdem für Menschen, die sich große Teile ihrer Arbeit selbst strukturieren, vielfach bewährt, ist eine Zeiteinteilung, die möglichst einfach zu befolgen ist, die darüber hinaus unsere Konzentrationsspannen nicht überfordert. Und die, was nicht zu verachten ist, ein wichtiges Gegenmittel zu Aufschieberitis und Social Mediaritis beinhaltet.
25-Minuten Etappen als gute Gewohnheit zum Energiesparen
Eine solche vergleichsweise einfache und effiziente Methode wäre beispielsweise die Pomodoro-Methode.
Hierbei werden Aufgaben in jeweils 25-Minuten Etappen unterteilt, in denen fokussiert und eben idealerweise ohne Unterbrechung gearbeitet wird. Nach den 25 Minuten gibt es eine fünfminütige Pause und nach vier 25-Minuten-Abschnitten wird eine Pause von 15 bis 20 Minuten eingeplant.
Den Namen hat die Methode von einem Küchenwecker in der Form einer Tomate, den sich sein Begründer für die 25-Minuten-Zeiteinheiten gestellt hat, um in diesen Zeiten ohne Trödeln konzentriert zu arbeiten.
Es geht bei dieser Methode also im Kern darum, zwischen konzentrierter Tätigkeit und regelmäßigen Pausen abzuwechseln. Die relativ kurzen Arbeitsphasen sorgen dafür, dass die in ihnen festgelegten Aufgaben in überschaubarer Zeit zu bewältigen sind und es daher weniger Überwindung kostet, mit der Arbeit anzufangen und darüber hinaus Energiefresser in Form von ständigen Unterbrechungen und zu langen Arbeitsphasen unterbunden werden.
Gerade auch Letzteres kann sich ziemlich kontraproduktiv auswirken. Viele von uns unterschätzen den hohen Energieverlust, wenn wir zu lange am Stück ohne Pausen arbeiten.
Natürlich zwingt dich keiner dazu, in absolut jedem Fall nach 25 Minuten Tätigkeit aufzuhören. Wenn du gerade in einer Phase des Flows bist, kann es durchaus sinnvoll sein, diese in angemessener Weise zu nutzen. Sinn und Zweck des Ganzen ist ja eine Erleichterung für dich und kein stures Diktat.
Viele überwiegend eigenständig arbeitende Menschen wissen diese oder auch eine andere Strukturierung ihres Energiemanagement sehr zu schätzen, da sie ein Bewusstsein dafür schafft und wirksam darin unterstützt, sich jeweils nur auf eine Sache zu konzentrieren und sich regelmäßige Pausen zu gönnen.
Gute Gewohnheit Nr. 3: Lies regelmäßig gute Bücher!
Und schließlich möchte ich noch eine dritte gute Gewohnheit mit dir teilen. Sie mag für manche von uns zwar erst einmal nach einem unnötigen zeitlichen Luxus aussehen, dabei hat sie einen durchaus auch handfesten Nutzen für unsere Lebensqualität. Vor allem für unser geistiges und mentales Wohlergehen.
Denn während wir im Internet vom einen zum anderen springen und vieles nur ein bisschen anlesen, konzentrieren wir uns beim Lesen eines Buchs längere Zeit nur auf eine Sache, was sehr gut für unsere Konzentrationsfähigkeit ist und zudem für mehr innere Ruhe sorgt.
Darüber hinaus gibt die Lektüre eines Buchs weitaus mehr Raum und Ruhe für eigene Gedanken, als wenn wir im Internet surfen oder einen Film schauen.
Deshalb wäre es gerade angesichts unserer mitunter von Hektik geprägten Zeit ein großer Verlust von Lebensqualität und gesundem Selbstmanagement, wenn wir immer mehr darauf verzichteten, Bücher zu lesen, und stattdessen nur noch Info-Häppchen auf die Schnelle konsumierten.
Im Anschluss nur zwei der vielfältigen Vorteilsbereiche, welche diese gute Gewohnheit für uns bereithält:
Inspiration und Horizonterweiterung
Lesen kann eine große Quelle der Inspiration und der Horizonterweiterung sein.
Begeisterte Leser wissen: Das gilt sowohl für fiktionale Literatur als auch für Fach- und Sachbücher. Immer lässt sich mindestens eine Idee mitnehmen, die im Kleineren oder Größeren mich und mein Leben verändern kann oder die mir einen schönen Impuls für weitere Ideen gibt. Ganz zu schweigen von den Fantasiewelten, die ganz neue Möglichkeiten erahnen lassen und dem Genuss, die kunstvolle Sprache zu bereiten vermag.
Wie auch immer im Einzelnen: Lesen erweitert auf vielfältige Weise den Horizont und gibt zugleich genug Raum für die eigene Weiterentwicklung von Ideen und Impulsen.
Eine Wohltat für Gehirn und Geist!
Lesen hält geistig und mental fit. Studien zeigen, dass Bücherleser tendenziell gesünder leben. Insgesamt begünstigt Lesen die Entwicklung nicht nur von Gehirn und Geist, sondern fördert auch unsere empathischen Fähigkeiten. Durch die Lektüre von guten Romanen lernst du, dich (noch) besser in andere Menschen hineinzuversetzen und erfolgreicher mit ihnen umzugehen.
Wer Bücher liest, aktiviert überdies diejenigen Bereiche des Gehirns, die für kritisches Denken und Argumentieren zuständig sind. So wissen wir beispielsweise, dass Studierende, die gern lesen, besser in Prüfungen abschneiden, bei denen es auf das Verstehen und Analysieren von Texten ankommt oder Diskussionskompetenz gefragt ist.
Überhaupt scheint sich unser Gehirn in positiver Weise zu verändern, wenn wir lesen. Unsere Hirnstrukturen werden flexibler und wir besser darin, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und zu speichern. Das unterstützt nicht nur nachhaltig unsere Fähigkeit zu lernen, sondern ist auch ein gewisser Schutzfaktor vor Demenz bzw. verlängert die Spanne bis eine solche ausbricht.
Nicht zuletzt, und dieser Punkt erscheint mir besonders wichtig, sind Bücher ein wertvolles Kulturgut und Gegengift in einer modernen Welt, in der du ständig mit teils ziemlich unerheblichen Informationsschnipseln zugeschüttet wirst, die deine wertvolle Aufmerksamkeit sinnfrei vergeuden und dich unnötig mental belasten.
Wie entwickelst du die gute Gewohnheit, regelmäßig zu lesen?
Wie gehst du nun am besten vor, wenn du dir angewöhnen möchtest, regelmäßig Bücher zu lesen? Mit diesen 3 Tipps dürfte es dir leicht fallen:
1. Motivierende Auswahl
Wähle Bücher, die dich auch wirklich ansprechen. Natürlich meine ich damit nicht, dass du z.B. jedes Fachbuch in deinem Bereich daraufhin kontrollieren sollst, ob du gerade Lust hast, es zu lesen, sondern hier kann es auch einfach sinnvoll sein, dich in deinem Bereich fit zu halten. Klar, es wäre schön, wenn du für dein Gebiet so viel Interesse hast, dass du normalerweise auch gerne darüber liest. Dir deine Neugier bewahrst. Doch ist das bei dieser Art der Lektüre nicht das einzige Kriterium.:-)
Für andere Bücher und um die geht es mir in diesem Beitrag vor allem, gilt, dass du sie nicht darum lesen solltest, weil sie angesagt sind oder weil du vielleicht mit einem bestimmten Wissen glänzen willst. Sondern wähle für dich solche Lektüre, die dich auch anspricht. Lesen soll Freude bereiten, dich in guter Weise bilden und inspirieren und nicht in erster Linie auf Prestigegewinn ausgelegt sein.
2. Kleine Schritte
Wenn Bücher lesen für dich zu einer Gewohnheit werden soll, die dein Leben verbessert und verschönert, dann nimm dir vor, jeden Tag zumindest ein bisschen zu lesen. Gerne anfangs auch nur eine Viertelstunde. Diese Zeit finden wir immer, auch wenn der Alltag viel fordert. Eine gewisse Regelmäßigkeit ist essentiell, sofern wir eine neue Gewohnheit einführen wollen.
3. Eine feste Routine
Am leichtesten gelingt die Einführung einer neuen Gewohnheit mit einer festen Routine. So könntest du beispielsweise mit dir selbst vereinbaren, jeden Abend vor dem Schlafengehen noch eine Viertelstunde zu lesen. Oder einen Teil deiner Fernsehzeit durch Lesezeit ersetzen. Noch leichter machst du es dir, wenn du dein Buch an einer für dich gut sichtbaren Stelle bereitlegst.
Ich wünsche dir viel Freude und viel Erfolg beim Erlernen neuer guter Gewohnheiten! Vor allem von solchen, die Konzentration und Fokus auf die dir wichtigen Dinge befördern!
Vielleicht magst du deine Erfahrungen mit deinen guten Gewohnheiten im Kommentarbereich teilen?
Bilder: pexel2013, Hebi B., dassel, Dariusz Sankowski
Aktualisiert am 24. Dezember, 2023 von Manuela
2 Antworten
Lance
Ich lese zur Zeit jeden Abend mit meiner Tochter 20 Minuten in Harry Potter. Das hat auf uns beide eine wunderbare Wirkung für die ganze Woche. Ich kann den Buch-Tipp wärmstens weiterempfehlen.
Manuela
Das freut mich sehr! Regelmäßiges Bücherlesen mit Kindern ist und bleibt einfach wertvoll. Vielen Dank für eure schöne Erfahrung!