Aktualisiert am 20. Februar, 2022 von Manuela
Machen das Leben leichter: Selbstwirksamkeit und Resilienz
Bewunderst du die auch? Menschen, die trotz schwieriger Voraussetzungen ein gutes und erfülltes Leben führen? Oder solche, die mit Pechsträhnen souverän umgehen und letztlich erfolgreich sind?
In den meisten Fällen sind das Menschen mit einem gesunden Selbstbewusstsein und einer hohen Selbstwirksamkeit beziehungsweise Selbstwirksamkeitserwartung.
Untersuchungen konnten zeigen, dass Menschen, die von ihrer Leistungsfähigkeit überzeugt sind, weniger schnell aufgeben als diejenigen, die sich nur wenig zutrauen.
Hinzukommt, dass selbstwirksame Personen weniger gefährdet für Angststörungen sind, als jene Menschen, die wenig von sich überzeugt sind.
Klingt irgendwie einleuchtend, oder?
Zugleich haben Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit oft eine hohe seelische Widerstandsfähigkeit oder neudeutsch ausgedrückt Resilienz.
Die Resilienzforschung fragt unter anderem nach den Voraussetzungen, mit denen Personen trotz schwieriger Ausgangsbedingungen gut und glücklich leben. Dabei hat sie herausgefunden, dass zwischen der Widerstandsfähigkeit einer Person und ihrer Persönlichkeit ein enger Zusammenhang besteht.
Und: dass es für mehr mentale Stärke nie zu spät ist! Wir können uns jetzt entschließen, uns mehr innere Kraft anzueignen. Uns vornehmen, unsere mentale Stärke Schritt für Schritt zu steigern.
Hier schließt sich in gewisser Weise der Kreis: Zu den wichtigsten Haltungen und Persönlichkeitseigenschaften, die eine hohe Resilienz befördern, gehören Selbstvertrauen und die Erwartung, den Aufgaben, die das Leben einem stellt, gerecht zu werden. Ebenso das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, selbst gewählte Ziele zu erreichen.
Die Psychologie spricht hier ja deshalb auch von dem etwas sperrigen Wort Selbstwirksamkeitserwartung. Also der Erwartung, selbst wirksam zu sein. Wirksam zu sein mittels eigener Kraft und empfundenem Selbstwert im Hinblick auf das Angestrebte.
Heißt selbstwirksam sein, nur sich selbst zu vertrauen?
Wenn wir das jetzt so hören: Selbstwirksam sein, trotz schwieriger Bedingungen alles auf die Reihe bekommen, Widerständen mutig trotzen, in allen Lebenslagen letztlich erfolgreich sein – könnten wir da nicht auf die Idee kommen, dass resiliente Menschen mit hoher Selbstwirksamkeitserwartung auch in herausfordernden Situationen alles alleine bewältigen, alles aus sich selbst heraus erreichen und keinerlei Unterstützung durch andere benötigen?
Das wäre aus meiner Sicht ein eingeschränktes und fehlgeleitetes Verständnis von Resilienz und Selbstwirksamkeit. Denn widerstandsfähig zu sein bedeutet gerade nicht, sich ausschließlich auf sich selbst zu verlassen und andere nie nach Unterstützung zu fragen.
Vielmehr scheint eher das Gegenteil zu stimmen.
So zeigen Untersuchungen, dass sich resiliente Menschen oft früher als andere Unterstützung organisieren. Sich anderen öffnen, ihnen vertrauen, um so schwierige Lebenssituationen effektiver, effizienter, nachhaltiger zu meistern.
Wieso das?
Wie passt das mit der Haltung zusammen, an sich selbst und an die eigene Selbstwirksamkeit zu glauben?
Selbstwirksame Menschen kennen ihre Grenzen
Des Rätsels Lösung sind hier wohl vor allem
- ein realistisches Gespür für die eigenen Grenzen
- Offenheit für neue Erfahrungen
- und ein angemessenes Vertrauen in andere – in deren Kompetenz und persönliche Vertrauenswürdigkeit.
So haben viele mental starke und resiliente Menschen die Fähigkeit und Bereitschaft, urteilssicher, offen und vertrauensvoll auf andere zuzugehen und sich so wertvolle Quellen der Unterstützung aktiv und selbst zu erschließen.
Und was ist das anderes als praktizierte Selbstwirksamkeit?
Bild: cisfo
2 Responses
Kevin
Super interessant! Danke fürs schreiben 😀
Manuela Sekler
Sehr gerne!