Rückschläge tun weh
Du musstest einen bitteren Rückschlag einstecken und das nimmt dich gedanklich voll in Beschlag? Du fühlst dich richtig festgefahren und weißt gar nicht, wie du aus dieser Nummer wieder herauskommst?
Dann gibt es womöglich einen zentralen Hebel, der dich ein entscheidendes Stück voranbringen kann.
Ich habe ihn zu einer Rede geladen.
Doch davor die Frage:
Was für eine Art von Rückschlag ist es bei dir?
- Vielleicht das Scheitern eines wichtigen Projekts, obwohl du so viel dafür gegeben hast,
- das Misslingen eines Meilensteins bei der Verwirklichung deines Traums,
- eine schmerzliche Enttäuschung in deiner Partnerschaft oder auch etwas ganz anderes?
Was mich betrifft, so bin ich in meinem bisherigen Leben von Rückschlägen nicht gerade verschont geblieben. Und leider darf ich nicht behaupten, dass ich sie alle mühelos überwunden und immer einen vorbildlichen Umgang mit mit ihnen gepflegt hätte. Doch in der Summe haben sie mich einiges gelehrt und Entscheidendes zu meiner Entwicklung beigetragen.
Möglicherweise hat es für dich in letzter Zeit sogar mehrere Rückschläge gegeben? In jedem Fall wünsche dir von Herzen, dass es bald wieder bessere Zeiten für dich gibt. Und dass du jetzt gut durch deine Herausforderungen kommst.
Einer der Hebel bei Rückschlägen ist echt anspruchsvoll … und wirkungsmächtig
Vielleicht kann ich mit den folgenden Zeilen ein wenig dazu beitragen. Genauer gesagt, dir den bereits angesprochenen Hebel für Rückschläge ans Herz legen, der so viel bewirken kann. Zumindest hat er das bei mir getan und bei vielen anderen auch.
Und nun, höre ich dich fragen, worin besteht er denn nun? -
Du bringst mich ein wenig in Verlegenheit. Ich bin mir plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob du ihn wirklich kennenlernen willst. Denn sein erstes Antlitz ist alles andere als charmant und seine Anwendung im ersten Moment nicht gerade bequem.
Doch auf der anderen Seite wäre es unverantwortlich, ihn dir vorzuenthalten, weil du mit ihm vor allem auf mittlere und längere Sicht nur gewinnen kannst.
Dein größter Feind bei Rückschlägen: Die Opferrolle
Achtung, der Hebel spricht:
“Egal, wie schlimm, ungerecht oder einfach superärgerlich dir die Sache erscheint, von der du gerade betroffen bist:
- Hör trotzdem damit auf, darüber zu jammern!
- Verzichte in deinem eigenen Interesse darauf, alle möglichen Schuldigen zu suchen!
- Widerstehe unbedingt der Versuchung, dich in der Opferrolle zu suhlen wie in einem seichten Gewässer!
Übrigens, gar nicht deshalb, weil du nicht möglicherweise Opfer oder Leidtragender von etwas geworden bist, wofür du nichts kannst, das ist nämlich durchaus möglich und wirklich fair ist so etwas natürlich nicht. Es schert sich nur keiner drum und dir bringt es auch nix, wirklich rein gar nix, dich darüber zu grämen!”
Soweit die energische Rede des Hebels.
Kümmere dich nach Rückschlägen gut um dich und deine Selbstwirksamkeit
Ich ergänze und führe weiter aus:
Zwar hast du möglicherweise eine kurzfristige emotionale Entlastung, wenn du in den Opfermodus gehst und dich bemitleidest, doch mittel- und längerfristig schadest du dir damit enorm.
Denn in diesem Modus nimmst du dir die Energie, um in einer guten Weise damit voranzukommen, was dir wichtig ist.
Je früher und entschiedener du dir das bewusst machst, umso besser für dein Vorwärtskommen und für dein mentales Befinden.
Damit meine ich nicht, dass du Rückschläge am besten dadurch meisterst, indem du die so schmerzhaft gefühlte Ungerechtigkeit oder den möglicherweise bestehenden eigenen Anteil einfach nur wegschiebst.
Das solltest du definitiv nicht tun, sondern es geht ganz wichtig darum,
- den erforderlichen Abstand zum Geschehenen zu finden und
- im Anschluss den Rückschlag bzw. das nun mal Geschehene in angemessener Weise zu analysieren. Vor allem, wenn es Dinge gibt, aus denen du lernen kannst oder die du das nächste Mal möglicherweise besser machen kannst.
- Angemessen bedeutet, es mit der Analyse nicht zu übertreiben, dich nicht darin zu verhaken. Deine Analyse sollte zu einem überschaubaren Zeitpunkt fertig sein und dann konzentriere dich darauf, eine Lösung und einen Plan für das zu finden, was jetzt für dich ansteht und dann die nötigen Schritte dafür zu tun.
Ich kann dir auch aus eigener Erfahrung versichern: In dem Moment, in dem du das Mindset eines Opfers loslässt und eine Lösung dafür findest, wie du nun weiter vorgehst und die entsprechenden Schritte unternimmst, wird es dir wieder viel besser gehen.
Warum? Weil du dir damit deine Macht, deinen Glauben in die eigene Wirksamkeit zurückholst. Was, nebenbei bemerkt, auch die Kontrolle über deine Gedanken, das Finden einer geeigneten Haltung einschließt.
Lass Rückschläge los und finde wieder in den Modus des Handelns
Du verschwendest deine wertvolle Zeit und deine noch wertvollere Lebensenergie dann nicht länger mit dem, was du gar nicht in der Hand hast, nämlich mit dem bereits unwiderruflich Geschehenen, mit den Umständen des Rückschlags. Sondern mit einem lösungsorientierten Denken lenkst du deinen Fokus wieder auf das, was in deiner Macht, was in deinem Einflussbereich liegt.
Und worauf hast du immer Einfluss, sofern du nicht gerade bewusstlos auf dem Boden liegst? Genau – auf dein eigenes Denken und Handeln.
Du siehst es selbst. Es geht hier also ganz wichtig darum, den nun mal geschehenen Rückschlag loszulassen und dir deine Handlungsmacht zurückzuholen. Kraftvoll und besonnen. In förderlicher und konstruktiver Weise aktiv zu werden.
Dein eventuell verrutschtes Krönchen wieder zu richten und das dir aktuell bestmögliche Tun zu wählen, um wieder immer mehr in den Handlungsmodus zu kommen.
Sei es anfänglich auch nur das Gewinnen eines mentalen Abstands durch deinen inneren sicheren Ort oder einer Runde Laufen. Vielleicht auch, indem du ein inspirierendes Buch liest.
Und wer das schon einmal erlebt hat, das allmähliche Wiedereinschwingen in den Fluss des Handelns, der weiß, was für ein unglaublich befreiendes Gefühl das ist.
Bild: PublicDomainPicture
Aktualisiert am 23. August, 2024 von Manuela
2 Antworten
Manuela
Genau. Es ist heilsam und transformierend, das zu erkennen und wirklich zu verinnerlichen.
Gabriele
Die Vergangenheit liegt hinter uns, aber die Zukunft liegt VOR uns!