“Warum Ziele setzen? Wofür soll das gut sein?”
Haben Sie sich auch schon einmal gewünscht, ein bestimmtes Ziel zu erreichen und es dann doch nicht geschafft? Wie hat sich das angefühlt? Ich vermute mal, eher unersprießlich… Vielleicht haben Sie sich dann überlegt, wozu soll ich mir das antun. Warum soll ich überhaupt Ziele setzen, wenn ich sie dann doch nicht erreiche?
Und dann haben Sie sich möglicherweise Folgendes gedacht: Da ist es doch besser, ich nehme mir gar nichts vor. Dann werde ich auch nicht enttäuscht und kann mich zumindest hin und wieder über unerwartetes Zufallsglück freuen.
Doch so einfach beziehungsweise wirklich vorteilhaft ist das nicht. Mit dem Verzicht darauf, sich (passende!) Ziele zu setzen, vergeben Sie sich wichtige Chancen und vor allem die Möglichkeit, sich insgesamt sinnerfüllter und zufriedener zu fühlen.
Das erscheint Ihnen jetzt unrealistisch oder zumindest überzogen? Im Folgenden skizziere ich drei Gründe, die aus meiner Sicht enorm dafür sprechen, sich Ziele zu setzen.
Warum wir Ziele setzen sollten – Grund 1: Ziele geben uns Energie
Auch wenn wir in der Vergangenheit unsere Ziele nicht immer erreicht haben und dies zu Frustration und Niedergeschlagenheit geführt haben mag, kann das in der Gegenwart ganz anders sein. Nämlich dann, wenn wir das Thema richtig anpacken.
Doch auch vom Erfolg des Endergebnisses mal ganz abgesehen, sollten wir aus meiner Sicht auf keinen Fall darauf verzichten, uns Ziele zu setzen.
Denn wir brauchen Ziele und den Antrieb, sie erreichen zu wollen, um uns energiegeladen und produktiv zu fühlen. Und wer in guter und achtsamer Weise produktiv ist, stärkt nicht zuletzt seine Selbstachtung und den Glauben an sich selbst und fühlt sich so nebenbei fast immer auch zufriedener und glücklicher.
Tipp: Gerade in Zeiten, in denen wir uns nicht so ganz auf der Höhe oder lustlos fühlen, können geeignete Ziele, vielleicht auch Mikroziele, dazu beitragen, wieder mehr Energie und innere Freiheit zu spüren und damit auf eine viel bessere mentale Ebene zu kommen. Hier ist es natürlich besonders wichtig, sich nicht zu überfordern und sich über jeden kleinen Schritt in die gewünschte Richtung ganz bewusst zu freuen und zu loben.
Warum Ziele setzen – Grund 2: Ziele geben dem Handeln eine Richtung
Vielleicht haben Sie diesen oder einen ähnlichen Spruch schon mal gehört: Wer keine Ziele hat, kommt nirgendwo hin. Und sich gedacht: Natürlich komme ich dann auch wo hin. Geht ja gar nicht anders. Das stimmt zweifellos. Aber kommen Sie dann auch dahin, wo Sie wollen?
Haben Sie dann wirklich eine reelle Chance, Ihr Leben sinnerfüllt und mit einem hohen Maß an persönlicher Freiheit zu gestalten?
(Aus aktuellen Gründen füge ich sicherheitshalber hinzu: Mit einem situativ angemessenen und verantwortungsbewussten Maß an persönlicher Freiheit. Was übrigens auch wahre Freiheit von Verantwortungslosigkeit und Egozentrik unterscheidet.)
Woher wissen Sie ohne Ziele, was Sie tun und was Sie besser lassen? Wer oder was bestimmt Ihre Richtung?
Ich meine: Wer sich in seinem Leben nicht beliebig treiben oder fremdbestimmen lassen will – von Zufällen, den mehr oder weniger tatsächlichen oder manchmal auch nur vermeintlichen Begrenzungen unserer Gesellschaft, von eigenen momentanen Befindlichkeiten oder seiner Bequemlichkeit, von der Willkür anderer oder von mitunter nur so genannten Sachzwängen – ist gut beraten, wenn er sich klare Ziele setzt.
Grund 3: Ziele fokussieren unsere Aufmerksamkeit auf ein besseres und erfüllenderes Tun
Wenn Sie gut gewählte Ziele haben, können Sie sich leichter auf das konzentrieren, was für deren Erreichen notwendig ist und sich von den vielen Ablenkungen, die Sie vom jeweiligen Ziel abbringen, leichter distanzieren. Sie schaffen es besser, Ihren Fokus auf die Dinge in Ihrer Umgebung zu richten, die Sie weiterbringen. Weniger förderliche Gewohnheiten werden dadurch reduziert oder verschwinden ganz.
Wenn Sie nachhaltig wertvolle Ziele haben, bringen Sie Ordnung und Struktur in Ihr Tun. Ziele geben Ihnen einen Leitfaden dafür, was Sinn macht zu tun, um das zu bekommen, was Sie wollen und wonach Ihr Herz strebt.
Nebenbei werden Ihre Handlungen aufgewertet. Sie tun nicht irgendetwas Beliebiges, halt das, was Ihnen gerade so in den Kopf kommt oder was andere in Ihrem Umfeld üblicherweise so machen. Vielmehr wissen Sie, wozu Sie etwas tun und wofür es gut ist. Mit dem Setzen geeigneter übergeordneter Ziele, die auch Ihren Werten entsprechen, erfahren Sie mehr Lebenssinn und Sinnerfüllung.
Ihr Handeln wird bewusster, intrinsisch motivierter und damit oft bereits im Moment des Tuns erfüllender. Längerfristig erfüllender ist es aus unmittelbar einsichtigen Gründen sowieso.
Bild: athree23
Aktualisiert am 2. Dezember, 2021 von Manuela
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